Technofeudalismus und Cloud-Kapital

Dr. Michael Stehmann anwalt at rechtsanwalt-stehmann.de
Sa Okt 14 12:55:36 UTC 2023


Hallo,

Am 14.10.23 um 14:12 schrieb Erik Grun:
> 
> Wenn ein Professor, der seit Jahrzehnten in seinem Feld als Professor 
> gearbeitet, Bücher geschrieben und Leute unterrichtet hat, 

Ein Lehrauftrag an einer Hochschule bewahrt leider nicht davor, dummes 
Zeug zu schreiben.

Das ist also eher kein Argument für die Qualität der in Rede stehenden 
Ausführungen.

wenn der es
> schafft, seine Thesen so aufzubereiten, dass es auch Normalsterbliche, 
> die sich nicht mit der Thematik beschäftigt haben, verstehen, dann soll 
> das _warum_ schlecht sein?

Populärwissenschaftliches Schreiben ist nicht per se schlecht. Aber es 
ist nur dann gut, wenn auch die zugrundeliegende Wissenschaft gut ist.

Nicht alles, was für Normalsterbliche, "die sich nicht mit der Thematik 
beschäftigt haben", verständlich geschrieben ist, ist auch richtig

> 
> Was soll überhaupt schlecht an "Populismus" (von "populus" = "das Volk") 
> – sein? Was soll schlecht sein, wenn man Politik für das Volk macht?

Populismus ist schlecht, wenn (oder auch weil) er nicht den Verstand des 
Publikums adressiert, sondern an dessen Emotionen,

> 
> Ist die FSFE mit "Free Your Android" nicht selber komplett populistisch?[2]
> "Installiere dir einen App-Store ohne Tracking, ohne Werbung, ohne 
> Google-Konto"
> Geht es eigentlich noch populistischer?

Eigentlich nicht, denn es werden Fakten ins Feld geführt, ohne 
auszuführen, wie schlimm doch "Tracking", "Werbung" und ein 
"Google-Konto" sind.

Um zu prüfen, wie er diese Dinge bewertet, kann sich jede(r) 
seines/ihres eigenen Verstandes bedienen.
> 
> Also, nur weil jemand es schafft komplexe Sachverhalte in einfache 
> Erklärungen zu packen, muss das nicht schlecht sein.
> 
Die Reduktion gegebener Komplexität ist unwissenschaftlich, da 
verkürzend; Komplexität verständlich darzustellen, ist gute 
Populärwissenscaft.

Gruß
Michael



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