Re: Freie Wahlsoftware für den CDU-Parteitag

Carsten Knoll carsten.knoll at posteo.de
Di Nov 10 14:47:30 UTC 2020


On 10.11.20 15:01, Ilu wrote:
> Hallo Carsten,
> 
>> PS1: Weil die andere Diskussion weitgehend an der von mir gestellten
>> Frage vorbeigegangen ist, folgende Bitte: Ich glaube wir alle sollten
>> der Versuchung widerstehen, in parteipolitische Off-Topic-Diskussionen
>> abzurutschen.


> Ich weiß nicht, warum Du das meinst. Wo war die Parteipolitik und wo war
> was Off-topic? 

Im alten Thread war zum Glück keine Parteipolitik. :)

Diese Bemerkung soll davor schützen, dass eine Diskussion getriggert
wird in der Art von: "CDU? Sind das nicht die, die in München ..."


Aber aus meiner Sicht ist der Alte Thread am Thema vorbei gegangen, aus
folgendem Grund: Ich habe einen Text zur Diskussion gestellt, der ein
Protokoll beschreibt, das auf Annahmen beruht. im Text steht explizit:

"""
The assumptions below are in part admittedly unrealistic (E.g. "Each
user can use git and gpg"). They are stated this way to simplify the
explanation of the voting protocol.
"""

Und trotzdem wird hauptsächlich über die Annahmen diskutiert (Usability,
Sicherheit der Hardware). Dass sind alles valide Punkte. Aber ich wollte
Feedback zum eigentlichen Protokoll und zu der Frage in wie weit eine
Diskussion darüber der Popularisierung Freier Software nützen kann.

Zitat aus meiner ersten Mail:

"""
Aus meiner Sicht verschaffen die Pandemie und der
US-Wahl-Glaubwürdigkeitskonflikt dem Thema "Online-Wahl" (und einem
potentiell daran festgemachten Loblied auf Freie Software und
Anonymisierungstools) gerade eine gute medial Bühne.

...


[...] würde ich mich über Anregungen und Unterstützung freuen. Noch
wichtiger wäre aber Feedback, wo der Ansatz ggf. systemische
Schwachstellen hat.
"""

(Vielleicht hätte ich schreiben sollen: "wo der Ansatz trotz erfüllter
Annahmen ggf. systemische Schwachstellen hat.")


> Zu Deinem neuen spin:
> Es ist eigentlich relativ egal, was die CDU parteiintern macht, solange
> sichergestellt ist, dass es für die allgemeinen Wahlen festzementiert
> bei der Papierwahl bleibt.

Ok. Die aktuelle Gesetzgebung versucht halt auch innerparteliche
Demokratie sicherzustellen. Ich finde das richtig.


> Deswegen bin ich im Grunde daran
> interessiert, dass die CDU für ihre Online-Wahlen ein völlig
> untaugliches System nimmt, denn nur dann kann ich hoffen, dass sich das
> nicht ausbreitet.

Du meinst, dass hinterher rauskommt, dass die Wahl manipuliert war. Oder
dass das System zwischendurch abgeschmiert ist und alle genervt sind?

Das (leider) realistichste Szenario ist aber: es wird ein zentrales und
ggf. propritäres System eingesetzt und es funktionsier nach außen hin
alles reibungsfrei und die CDU sagt: Toll so machen wir das in Zukunft
überall.

> 
> Für Vereine, Verbände und Parteien generell ist es in dieser
> Ausnahmesituation sicher sinnvoll, eine Variante zu finden, die die
> Virenübertragung ausschließt.

Zustimmung.



> Langfristig sollte man aber bedenken, das
> zu einer Wahl in diesem Umfeld ganz wesentlich auch die Aussprache und
> die Diskussion gehört. Wenn man Wahlen auf den Abstimmungsvorgang
> reduziert und die menschlichen Direktkontakte daraus entfernt, bleibt am
> Ende nichts mehr übrig. Der Sinn von Vereinen, Verbänden und Parteien
> ist die menschliche (mit allen Sinnen erlebte) Zusammenarbeit für ein
> gemeinsames Ziel, nicht die perfekte Organisation eines maschinellen
> Abstimmungsvorgangs.

Zustimmung.

Aber gerade für Gruppen wie die FSFE die örtlich sehr weit verstreut
sind, ist es auch ohne Pandemie schon ein enorme Erleichterung
verlässliche Online-Entscheidungsfindung durchführen zu können.

Ich sehe jedenfalls einen Trend in diese Richtung.

Gruß,
Carsten

-- 

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Was bedeutet eigentlich der Anhang "signature.asc"?
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URL         : <http://lists.fsfe.org/pipermail/fsfe-de/attachments/20201110/367f7e7e/attachment-0001.key>
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Dateigröße  : 495 bytes
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