Re: "Überwachungskapitalismus", Google und die FSF(E)

Kristian Rink mail at zimmer428.net
Do Mär 28 11:38:02 UTC 2019


Hallo alle;


Am 27.03.19 um 17:49 schrieb Ilu:
> 
> Ich weigere mich, mich auf die Finanzierungsdebatte überhaupt 
> einzulassen. Solange Geld die Welt regiert, ist der Vorwurf stinkend 
> verlogen. Und das ist zurückhaltend ausgedrückt. Die wollen uns auch 
> noch von den wenigen Ressourcen trennen, die wir überhaupt haben. Und 
> sie wissen, daß bei uns Moral ein Argument ist. 


Jein. Ich verstehe Deinen Standpunkt, aber: Wie "ehrlich" sind wir, wenn 
die wenigen Ressourcen, die wir haben, im Extremfall von Strukturen 
stammen, "gegen" die vorzugehen eines unserer erklärten Ziele ist? Dann 
*haben* wir ein massives Finanzierungsproblem. In dem Moment, in dem 
unsere Mission und unsere Fähigkeit, diese umzusetzen, steht und fällt 
mit dem Willen von Google, uns großzügig(?) zu unterstützen, müssen wir 
über Unabhängigkeit überhaupt nicht mehr reden.

Dann werden auch moralische Werte schwierig. Inwieweit sind wir dann 
"mehr" als nur eine Lobby-Organisation, die Teile der Wirtschaft mit 
Geld versorgt, weil die Aktivitäten zu ihren Zielen passt?

Ich hab keine wirklich bessere Idee, aber durchaus die Sorge, daß dieser 
Umstand unsere moralischen Argumente im schlimmsten Fall relativ leicht 
aushebelbar macht...

Viele Grüße,
Kristian


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