Umgang mit propr. soz. Netzwerken (war: etwas OT(?): Filmchen-Software)

Roland Hummel roland.hummel at student.hu-berlin.de
Mi Sep 12 20:35:21 UTC 2018


Hallo Bernhard,

On 09/11/2018 08:36 AM, Bernhard E. Reiter wrote:

>> (bedeutet btw auch, dass ich die "Share and support"-Liste unter
>> http://fsfe.org/contact/contact.html pädagogisch unschön finde, aber das
>> ist nun wirklich OT).
> 
> Finde ich durchaus interessant, auf der Liste.
> Immerhin klären wir dort direkt auf (die Wikiseite könnten wir auch in Deutsch 
> gebrauchen. >;) )
> Die Frage ist: Wie können wir es noch besser machen?
> 

da mich Thomas diesbezüglich schon persönlich angeschrieben hatte, hier
nochmal mein Gedanke dazu an alle:

Ausgangspunkt war:

On 09/07/2018 10:24 AM, Gerhard Kugler wrote:
> Hallo,
>
> ich habe vor kurzem ein laienhaftes (politisches) Filmchen gemacht. Es
> ist nicht mein erstes, vielleicht lerne ich weiter dazu.
> https://youtu.be/v6jTX0X0fdE
>

An diesem Punkt hielte ich es für besser, Mitmenschen nicht in propr.
Netzwerke zu leiten. Digitalcourage empfahl mal, für die adressierten
User in propr. Netzwerken höchstens auffindbar zu sein, sie dann aber
ins freie Web _hinaus_zuleiten, sie also nie aktiv in Netze wie YouTube
_hinein_zuleiten. In Deinem Fall würde das bedeuten, dass Du den
YouTube-Kanal durchaus weiter bespielen kannst, aber von dort aus bspw.
auf eine eine Instanz unter https://joinpeertube.org/ zu verweisen und
für Anlündigungen wie in dieser Mailingliste dann nicht auf YouTube,
sondern auf PeerTube zu verweisen, also YouTube nie aktiv bewirbst
(gleiches Prinzip gilt für Twitter -> Mastodon, Facebook ->
Diaspora/Friendica/GNU Social etc).
Insgesamt finde ich diese Herangehensweise ganz gut, konsequent auf
Freie Software und Services zu setzen und trotzdem ohne Ignoranz mit dem
Problem umzugehen, dass sich die Mehrheit der User nunmal im "digitalen
Nordkorea" tummelt und dort erreicht werden muss (bedeutet btw auch,
dass ich die "Share and support"-Liste unter
http://fsfe.org/contact/contact.html pädagogisch unschön finde, aber das
ist nun wirklich OT).

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Im privaten Gespräch mit Thomas hatte ich ergänzt:

Wenn wir ernsthaft Freie Software (also auch soziale Netzwerke, die aus
freier Software gebaut sind) voranbringen wollen, dann können wir propr.
Netzwerke nicht zugleich bewerben, weil das die eigenen Ziele
torpediert. Das ist genauso als würde ich einem Kontakt sagen: "Du
kannst mich über dieses föderale Protokoll (Matrix, XMPP, Email)
erreichen oder über WhatsApp" - der Kontakt wird in 90% der Fälle
WhatsApp wählen, weil es nunmal bequemer ist, das zu nutzen, was eh alle
nutzen und er*sie die freie Alternative gar nicht kennt.

Pädagogisch richtiger wäre in meinen Augen, die "Share and
support"-Liste würde ausschließlich freie, föderale Netzwerke führen.
Die propr. können trotzdem weiter mit Content befüllt werden, aber dass
es sie gibt, erfahren nur noch diejenigen User, die sich in diesen
propr. Netzwerken aufhalten, sodass niemand aus dem freien Netz aktiv in
das unfreie geleitet wird. Alles andere trägt zum Status Quo der propr.
Netze bei, weil die Masse der User keinen hinreichenden Grund bekommt,
sich den Weg in die freien Alternativen zu wählen.

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Danach hatte mich Thomas darauf hingewiesen, dass es bei den
Share-Buttons primär darum geht, die jeweilige Seite im entsprechenden
Netzwerk zu teilen - das hatte ich in der Tat missverstanden, ich ging
zum damaligen Zeitpunkt davon aus, dass hier eine Liste mit allen
offiziellen FSFE-Account vorliegt. Allerdings ändert das in meinen Augen
nicht viel an der Problematik, denn:

Als FSFE würde ich niemals in irgendeiner Weise dazu ermutigen, in
propr. Netzwerke zu sharen, weil das ein Userverhalten bedient, was
einen nicht unbedeutenden Teil des Problems, das die FSFE angehen will,
verstärkt. Ja, User wollen Content sharen und das möglichst einfach,
aber wenn sie den Komfort eines Share-Buttons wollen, dann doch bitte
nur in Netzwerke, die die Prinzipien Freier Software vollumfänglich
respektieren. Alle anderen dürfen munter in propr. Netzwerke sharen,
haben aber den Nachteil, URLs copypasten zu müssen. Das sind doch die
wenigen psychologischen Hebel, die Institutionen wie der FSFE bleiben,
auf ein gewünschtes Userverhalten hinzuarbeiten.

Gruß
Roland

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