Wes' Brot ich fress...... #fckgoogle

Dr. Michael Stehmann anwalt at rechtsanwalt-stehmann.de
Sa Dez 16 13:27:19 UTC 2017


Am 16.12.2017 um 13:34 schrieb Peter Hormanns:
> Hallo Michael und alle,
> 

>> Dezentrale Suchmaschinen wären vielleicht eine Alternative. Derzeit
>> stecken sie aber eher in den "Kinderschuhen".

> Ich bedauere sehr, dass die Alternative zu "staatlichem" Handeln immer
> in einem Unternehmen gesehen wird, das seinen Geldgebern eine Rendite
> von mindesten 12% verspricht.
> 
> Privatwirtschaftliches Handeln muss nicht Gewinnoptimierung als Ziel haben.
> 
> Ich bin seit 15 Jahren Mitglied in der Hostsharing eG. Hostsharing ist
> eine Genossenschaft, die gemeinsam eine Plattform für das Webhosting und
> für E-Mail Dienste bereitstellt. Eine Genossenschaft ist ein
> privatwirtschaftliches Unternehmen. Das Unternehmensziel ist es,
> Leistungen für die Mitglieder bereitzustellen. Ein Gewinn muss nicht
> erwirtschaftet werden.

Ein dezentraler Ansatz, bei dem viele jeweils ein bisschen Infrastruktur
zur Verfügung stellen, kommt der hinter den Genossenschaften stehenden
Idee doch schon recht nahe und lässt sich wohl auch mit
genossenschaftlicher Organisation gut kombinieren. Auch eine Stiftung
kommt natürlich hierfür in Betracht.

Im Prinzip kann man alle Gesellschaftsformen, ja selbst
Einzelunternehmen, zur Verfolgung gemeinnütziger Zwecke oder anderer
Unternehmensziele nutzen. In der DDR wurden Genossenschaften (neben
"staatseigenen" Betrieben) nicht nur in der Landwirtschaft als
Organisationsform zur Produktion im Rahmen der Planwirtschaft genutzt.

Die Verfolgung derartiger Unternehmensziele, die nicht auf eine
Gewinnmaximierung (und sei es nur bei den beteiligten Unternehmen)
gerichtet sind, ist in meinen Augen schon eine Abkehr vom "Kapitalismus"
(wobei IMO Kapitalismus != Marktwirtschaft).

>> Es ist in einer Demokratie unsere Verantwortung als Bürger (Souverän)
>> dafür zu sorgen, dass Politiker gewählt und mit Ämtern versehen werden,
>> die dafür sorgen, dass ein "gerechteres" Steuersystem etabliert wird.
> 
> Neben der Politik gibt es viele Möglichkeiten für bürgerliches
> Engagement: Vereine, Stiftungen, Genossenschaften. Eine funktionierende
> Suchmaschine für das deutschsprachige Internet wäre schon eine riesige
> Aufgabe. Mit der Wikimedia Foundation ist doch eine Stiftung in einem
> ähnlichen Bereich unterwegs.

Natürlich kann und sollte man sich auch gesellschaftlich in den
genannten Formen engagieren.

Der Vorwurf war aber, dass Google "Steuerschlupflöcher" nutzt. Und die
wiederum kann nur der Staat schließen, und hierzu bedarf es entsprechend
motivierter Politiker.

Es ist sicherlich wichtig, dass Bürger auch gesellschaftliches
Engagement zeigen, weil dadurch der Eindruck zerstört werden kann, sie
seien mehrheitlich unwillig, soziale Lasten zu tragen.

Gruß
Michael



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