Re: "eine neue Lizenz für Open-Source Saatgut"

Wolfgang Romey woro at wolfgangromey.de
Do Apr 27 15:35:39 UTC 2017


Hallo Willi,

selbstverständlich hast Du mit der Position, daß es kein geistiges
Eigentum gibt, recht. Daraus aber abzuleiten, daß die Aktivitäten der
FSF(E) oder die Initiative für Open-Source-Saatgut falsch oder gar
verbrecherisch seien, ist falsch. Denn obwohl es kein geistiges Eigentum
gibt, kann man durch gesetzliche Regelungen erreichen, daß z.B. Software
faktisch unfrei wird, weil bestimmte Dinge verboten und strafbewährt
sind. Bei Saatgut ist es genau das gleiche: Die Saatgutkonzerne sorgen
dafür, daß auch Saatgut in der Praxis unfrei wird und werden auch da vom
Staat unterstützt. Beim Saatgut hat es zudem noch die fatale Konsequenz,
daß immer mehr Arten verschwinden oder, wie die Bienen, massiv gefährdet
sind. Da hilft es wenig, daß auch Saatgut im Prinzip frei ist. Schau Dir
mal die Strafverfahren gegen Landwirte an, denen es gentechnisch
verändertes Saatgut auf ihre Felder geweht hat.
Es ist deshalb richtig und gut, sich gegen diese Entwicklung zu wehren,
wie es u.A. die FSF(E) tut.
Deine Position hat zudem den wichtigen Nachteil, daß sie keinen Impuls
zum Handeln gibt. Darauf zu warten, daß sich irgendwann die Freiheit der
Ideen durchsetzt, ist fatal. Fatal sind auch Deine massiven Angriffe
gegen die FSF und Andere.

Wolfgang

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