Re: Ist Freie Software auf Rechnern mit unfreiem Betriebssystem hilfreich, akzeptabel, nützlich, ... oder nicht.

Wolfgang Romey woro at wolfgangromey.de
Mi Apr 12 12:44:03 UTC 2017


Danke für den Beitrag,

Am 12.04.2017 um 04:32 schrieb willi uebelherr:
> 
> Lieber Max,
> 
> ich moechte dich darauf hinweisen, dass die neuen processoren von Intel,
> Amd, Samsung, Qualcomm und wohl andere aehnlich inzwischen eine hardware
> implementiert haben. mit der sie von aussen auf alle ressourcen der
> hardware zugreifen koennen. Das ist entstanden, um die end-to-end
> verschluesselung zu umgehen und wurde von der NSA und CIA initiiert.
> 
> Von daher leben wir meistens in "kompromissen", solange wir die
> technischen einheiten nicht selbst gestalten und konstruieren.
> 
> Lieber Wolfgang,
> 
> Ich sehe das aehnlich wie Max, nur weniger aufgeblaeht. Viele sind nicht
> zufrieden mit der qualitaet freier software oder eines freien
> betriebssytem. 

Das sind die Leute meistens, ohne ein Freies System zu kennen. Ich wüßte
nicht, wo ich Windows oder MacOs einem GNU/Linux mit aktuellem KDE
vorziehen würde.

> Es geht meiner meinung nach nicht darum, mehr freie
> software, anwendung und system, zu nutzen, sondern mehr aktive menschen
> zu gewinnen, die sich in diesem bereich und mit den prinzipien der
> vollstaendigen offenheit kreativ beteiligen. Andernfalls laeuft es auf
> einen billigen konsumismus hinaus.
> 
Da stimme ich durchaus zu. Aus meiner Sicht wird sich das aber nur
verbunden mit der Nutzung Freier Software machen lassen.

> Eigentlich waere es die aufgabe der gruppen von FSF, de, eu, la, die
> eigenen erfahrungen kritisch unter dem nutzungsprinzip zu hinterfragen
> und nach loesungen zu suchen. Gute beispiele fuer den mangel kritischer
> betrachtung sind die FLISOL (Festival Latinoamericano de Instalación de
> Software Libre) events oder die CNSL (Congreso Nacional Software Libre)
> in Latein Amerika. Ich denke, im deutschsprachigen raum sieht es etwas
> besser aus.
> 
> FLISOL
> https://en.wikipedia.org/wiki/FLISOL
> 
> So betrachtet kuemmert mich nicht die anzahl von nutzern, sondern mehr
> die stabilitaet und arbeitsweise der entwicklerbasis. Die nutzer kommen
> dann von selbst.

Das bezweifle ich.

> 
> Aber es gibt bereiche, wo freie software dominiert, weil sie zwingend
> ist. Embedded systems und server systeme. Deswegen ist da auch heute die
> freie software die basis.
> 
> Dass in den oeffentlichen verwaltungsstrukturen dies nicht erzwungen
> oder forciert wird, verstehe ich nicht. Weil die mitarbeiter der system
> administrationen waeren ja eine grossartige basis, die entwicklung der
> freien software voran zu treiben und optimal anpassungsfaehig zu machen.
> Wie z.b. alle arten von group-ware. Ich vermute, dass hier massiv
> geblockt wird. Aber selbst eine komission der EU hat darauf aufmerksam
> gemacht.
> 

Es wird in den Öffentlichen Verwaltugsstrukturen massiv geblockt. Siehe
aktuell München. Die Leiter öffentlicher Verwaltungen bis hinauf zu den
Ministern machen sich gerne mit denen gemein, die das Geld und damit den
Einfluß haben. Sie den Umgang der Bundesregierung mit Mark Zuckerberg
vor einigen Wochen hier in Deutschland.

> Also ueberall dort, wo spezifische anpassungen und optimierungen
> notwendig sind, geht an freier software kein weg vorbei. Besonders
> deutlich sehen wir das im bereich embedded systeme.
> 
> Im anwendungsbereich gibt es auch klare bereiche fuer freie software.
> Wie browser (?), email clients, audio/video streaming, systemtools,
> netzwerk file systeme, offene soziale netzwerke und kooperatives arbeiten.
> 
> Wenn wir eine echte prozess trennung wollen, weil wir es aus sicherheits
> ueberlegungen brauchen, wird der uebergang zu einem freien
> betriebssystem, auch freie software, notwendig. Dann koennen wir dort
> auch jedes andere proprietaere system laufen lassen.
> 
> Bei unserem wichtigsten werkzeug fuer entwicklung sieht es schlecht aus.
> Texteditor. Da ist Ultraedit 

(das will von mir gerade für den Download JAvascript und frei gegebene
Cookies, ich werde es wohl nicht erproben.)

> einfach weit voraus. 

Wo ist es z.B. gegenüber Kate weit voraus. Was ist mit QtCreator?

> Aber generell koennen
> wir jede proprietaere software auch gratis anwenden.
> 
> Ebenso katastrophal sieht es im bereich der hardware konstruktion aus.
> Und dieser bereich wird heute immer wichtiger.
> 
> Die frage von kostenlos ist eine wichtige frage, weil sie die
> entscheidenden kriterien fuer freie software dominiert.
> Anpassungsfaehigkeit, optimierung, gestaltung der oberflaeche (GUI),
> laufzeitverhalten, ressourcenbedarf und die fehler beseitigung. Nur, das
> sehen wir sofort, das ist nichts fuer reine nutzer.
> 

Gruß

Wolfgang

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