Neues, soziales Netzwerk - nebenan.de

Wolfgang Romey (woro) woro at wolfgangromey.de
Di Jul 12 10:19:24 UTC 2016


Am Montag, 11. Juli 2016, 22:46:32 schrieb Max Mehl:
> Hallo Erik,
> 
> # Erik Grun [Juli 11, 2016 10:42 ]:
> > ich weiß nicht, ob ihr davon schon gehört habt,
> > aber es gibt jetzt dieses neue, soziale Netzwerk mit dem Namen
> > "nebenan.de".
> 
> Das konkrete Netzwerk ist neu für mich, aber solche Ideen scheinen schon
> seit einiger Zeit en vogue zu sein. Es ist interessant, das aus der
> Perspektive von dezentralen und föderierten Netzwerken zu betrachten.
> 
Aus der Perspektive dezentralisierter und föderierter Netzwerke ist nebenan.de 
nicht notwendig. Bei diaspora z.B. kann ich das über Aspekte nachbilden und 
mit openstreetmap kann ich selbst dafür sorgen, daß Alles, was in meiner 
Nachbarschaft vorhanden und interessant ist eingetragen ist. Da bedarf es dann 
auch keiner Werbung, die immer mehr oder minder irreführend oder verlogen ist. 
Betriebe die sich darstellen wollen, können sich ja auch in openstreetmap 
eintragen und u.A. auch die Adresse ihrer Homepage eintragen, wo dann u.U. 
Werbung zu finden ist. Der Nachteil ist, daß man das selbst machen muß. Man muß 
also seine Bequemlichkeit überwinden. Vielleicht versuche ich das mal für 
meine Nachbarschaft.

> > und andererseits denke ich, dass es sich bei diesem Netzwerk echt
> > lohnen könnte, wenn man sie anschreibt und versucht davon zu
> > überzeugen, ihre Software und ihre Plattform als Freie Software der
> > Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen - gerade wenn es viele Leute
> > sind, die sie anschreiben.
> 
> Das ist gut möglich. Könntest Du Dir vorstellen, eine Mail zu verfassen
> und hier zu teilen? Dann können andere davon inspiriert und anhand
> Deiner Argumentation selbst schneller etwas schreiben.
> 
Das Problem ist wie immer bei diesen Angeboten, daß sie ein Geschäftsmodell 
brauchen. Das scheint hier das Schalten von lokaler Werbung zu sein. In den 
Nutzungsbedingungen habe ich Folgendes gefunden, was üblich für mich aber 
nicht akzeptabel ist:

"3.5 Du bleibst Inhaber deiner Inhalte (z.B. von dir auf „nebenan.de“ 
veröffentlichte Fotos, Kommentare oder Beiträge). Soweit an deinem Inhalt ein 
Schutzrecht besteht (z.B. ein Urheberrecht an einem Foto oder Text), gewährst 
du uns mit deiner Nutzung von „nebenan.de“ das nicht-exklusive, zeitlich und 
räumlich unbeschränkte und, soweit hierfür erforderlich, übertragbare Recht, 
den Inhalt zum Zweck des Betriebs von „nebenan.de“ zu nutzen."

Und
"4. Änderung der Nutzungsbedingungen

    4.1 Mit deiner Zustimmung oder wenn deine Zustimmung nach den folgenden 
Bestimmungen als erteilt gilt, können wir die mit dir vereinbarten 
Nutzungsbedingungen anpassen (z.B. bei Einführung neuer Funktionen).
    4.2 Wenn wir die Nutzungsbedingungen ändern möchten, teilen wir dir dies 
mindestens sechs Wochen vor dem vorgeschlagenen Wirksamwerden in sog. Textform 
(also z.B. per E-Mail) mit. Widersprichst du nicht innerhalb von sechs Wochen 
nach Zugang dieser Mitteilung in Textform, gilt deine Zustimmung zur Änderung 
als erteilt und die Änderungen werden zum angekündigten Zeitpunkt wirksam. Auf 
diese Folge weisen wir dich in der Änderungsmitteilung besonders hin."

eröffnet wie üblich aber auch nicht akzeptabel die Möglichkeit, die 
Nutzungsbedingungen im Laufe der Zeit beliebig zu verändern. Es scheint mir, 
daß hier wieder der bekannte Weg gegangen wird: Ein nach außen nettes, 
nützliches Angebot, das der erste Schritt auf dem Weg zum Geldmachen ist. Dazu 
muß ich erstmal genug Nutzer und Nutzerinnen dazu bringen, es zu nutzen. Dann 
werden die Nutzungsbedingungen mit der Zeit so geändert, daß die Geldquelle zu 
sprudeln anfängt. Es tritt dann der facebook-Effekt ein. Ich kann da nicht 
raus, alle meine Nachbarn sind da drin.

Ich meine also: Das ist nichts für die FSFE. Wenn man so was will, mit den 
vorhandenen Freien Möglichkeiten selbst aufbauen.

> Viele Grüße
> Max
Viele Grüße

Wolfgang
-- 
________________
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Krokusstraße 37
47249 Duisburg

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