Freie Software und alte Hardware

Matthias Behnisch mat at 4freax.net
Mo Feb 9 20:02:08 UTC 2015


Hallo,
ich finde deinen Artikel gelungen, vielen Dank fürs Teilen. Die
meisten hier wissen wahrscheinlich schon über Freie Software Bescheid
;), aber die Verbindung mit dem Thema Nachhaltigkeit ist sehr interessant.

Ein aktuelles Beispiel zum Thema: Die Macher des Fairphone [1] sind
angetreten ein faires und nachhaltiges Smartphone zu entwickeln. Dabei
haben sie sich größtenteils auf die Hardware konzentriert,
konfliktfreie Rohstoffe, faire Löhne usw. Es gab auch Anstregungen die
Software freier zu gestalten als bei anderen Smartphones, z.B. durch
vollen Root Zugriff und die Möglichkeit ein "Stock" Android zu
installieren.

Aber die grundlegenden Chipsatz Treiber von MediaTek bleiben
geschlossene Software und nun zeigt sich, dass es dadurch
wahrscheinlich kein Update auf ein neueres Android >4.2. geben wird
[2]. D.h. nach gerade mal einem Jahr ist das möglichst nachhaltige
Smartphone schon kurz davor altes Eisen zu werden und das nur durch
den fehlenden Software Support für einen relative kleinen Anteil
nicht-freier Software! Das zeigt doch, dass freie Software mindestens
genau so wichtig für nachhaltige Smartphones ist wie die Hardware.

[1] http://www.fairphone.com/
[2]
https://www.fairphone.com/2014/12/09/our-approach-to-software-and-ongoing-support-for-the-first-fairphones/

Grüße,
Matthias

> aus diesen Überlegungen, den Effizienzsteigerungen durch die
> Modularität Freier Software sowie allgemeinen Gedanken zu
> Nachhaltigkeitsaspekten in der Digitalen Gesellschaft ist ein
> Beitrag von mir für das Umweltbundesamt und dem Öko-Institut
> entstanden. Das Papier sollte bald auf den Servern des UBA abgelegt
> werden. Bis dahin (und natürlich auch danach) gibt es den Text auf
> meinem Blog zu lesen:
> 
> https://blogs.fsfe.org/eal/2015/01/25/freie-software-ressourcen-schonen-durch-teilen/
>
>  Zusammenfassung: Dieser Artikel widmet sich den nachhaltigen
> Aspekten Freier Software und offener Entwicklungsmodelle. Dazu wird
> zuerst in das Verständnis von Nachhaltigkeit und in die
> Nachhaltigkeit digitaler Ressourcen eingeführt. Es folgt eine
> Erklärung Freier Software und schließlich wird skizziert, welche
> direkten positiven ökologischen Auswirkungen durch die Entwicklung
> und Verwendung Freier Software erzielt werden können.
> 
> Ich habe den Text bewusst so geschrieben und ausgeholt, dass ihn
> auch ein Ministerialbeamter mit Null Vorwissen in Freier Software
> lesen  und verstehen kann. Deshalb zb auch ein "Geschichte der
> Freien Software" - Kapitel. Im gesamten sind es etwa 10 Seiten,
> anderthalbzeilig.
> 
> Ich habe mich zuvor nicht mit diesen Aspekten Freier Software 
> beschäftigt (Nachhaltigkeit von Software), aber sehe bei den
> richtigen Zielgruppen großes Potential für derartige Argumente. Im
> allgemeinen ist der Begriff "Nachhaltig" trotz seiner
> Überbeanspruchung immer noch positiv konnotiert, denke ich.
> 
> Den Interessierten wünsche ich viel Spaß bei der Lektüre und freue
> mich über ehrliches Feedback.
> 
> Beste Grüße, Erik
> 



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