Freie Software und alte Hardware

Markus Fischer mf at fsfe.org
Sa Nov 1 22:06:26 UTC 2014


> [ 01.11.2014 20:52 -  Thomas Koch ]:
> Ich habe für eine Jugendgruppe auf alten Laptops das aktuelle Debian-Wheezy 
> mit Gnome Classic installiert. Das klappt wunderbar. "Alt" heißt hier bis fast 
> 10 Jahre, 500 MHz, 512 MB, "Windows XP Klasse". Ein noch älteres Schätzchen 
> mit 128 MB, Windows 2000 certified hat gerstern eine Freundin bekommen um 
> darauf mit Debian Wheezy, XFCE, Emacs und Terminal Python zu lernen.

Das kann ich bestätigen, falls es sich um SATA-Rechner handelt,
kann man eine SSD einbauen und dann sind sie fast schon
beängstigend schnell, dies gilt auch für Desktops - meist ist die
Festplatte der Flaschenhals.

> Das Argument, dass neure Hardware Energiesparender sei zählt evtl. genauso 
> wenig wie bei Autos: Die Vermeidung der Herstellung eines Autos / Computers 
> schlägt in der Energiebilanz jeden Effizenzgewinn. Dazu kommen dann noch 
> Reboundeffekte. Der neue Computer ist dann vielleicht für die gleichen Aufgaben 
> energiesparender, kommt aber mit 3D Beschleunigung und dann wird die auch 
> benutzt dass die Fenster wackeln.

Auch das stimmt und gilt auch für Fernseher, Kühlschränke,
Staubsauger und Häuser... Wegwerfen, Recyceln oder Abreissen
benötigen ein Mehrfaches an Energie im Vergleich zur Verlängerung
der Nutzungsdauer. Abgesehen davon wissen wir kaum einmal wo die
alten Geräte landen, in Afrika, im Remarketing oder mit langen
Transportwegen im Recycling.

Der Ersatz einer alten Maschine durch eine neue für den gleichen
Zweck ist per se weder eine Einsparung noch eine Innovation,
obwohl man uns das immer wieder glauben macht.

Gruss

Markus



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