Freie Software beim Militaer

theo.schmidt at wilhelmtux.ch theo.schmidt at wilhelmtux.ch
Fr Aug 3 09:49:34 UTC 2012


Am 03.08.2012 11:04, schrieb Tobias Bengfort:
...
> es ist jetzt schon ein paar Wochen her, dass bekannt wurde, dass das
> US-Militaer seine Drohnen-Kontrollsysteme auf Linux umstellen will.[1]
...
> Was denkt ihr generell davon, politische Positionen in Lizenzen
> einzubauen? ...

Ich denke wie du, aber es ist wohl zu spät. GNU/Linux unter GPL kann man 
nicht rückgängig machen. Man könnte natürlich auf weniger starken 
Copyleft-Lizenzen aufbauen und dort ethische Klauseln einbauen. Ich 
bezweifle allerdings, ob es viel nützt.

Ich hatte ein BASIC-Programm, dass ich geschrieben hatte, explizit von 
Rüstungszwecken ausgeschlossen und dadurch einige Leute, die mich mit 
Geschäfts-Adressen von Rüstungsfirmen anschrieben, genötigt andere 
Adressen zu benutzen. Ein hilfloser Protest, aber immerhin. Also mit 
eigenen proprietären Zusätzen kann man das machen, hat aber nichts mit 
freier Software zu tun. (Später versuchte ich das Programm (für die 
Berechnung von Propellern) frei zu geben, aber es interessierte 
niemanden und ich weiss selber nicht wie.)

Ich versuchte auch, die waffenstrotzende englischsprachige Wikipedia 
etwas zu entwaffnen, ganz ohne Erfolg. Freiheitsliebe und Waffennarrerei 
sind offenbar nahe beieinander, wie beim bekannten Pionier Eric Raymond.

In diesem Zusammenhang eine Frage von mir als Schweizer an meine 
deutschen Freunde. Wie seht ihr es, dass ich versuche deutsche Produkte 
(neben fast allen andern auch) zu boykottieren, da Deutschland Krieg 
führt? (Es ist mir klar, dass auch die Schweiz indirekt Kriege 
anzettelt, mit Rüstungszusammenarbeit und Waffenexporten, aber ich muss 
ja essen und mindestens die Produkte meines eigenen Landes kaufen 
können.) Was ist, gerade bei Computer-Dingern, wohl das ethisch 
korrekteste Land zumindest betreffend Marke?

Liebe Grüsse, Theo




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