Freie Software beim Militaer

Jacob Dawid jacob.dawid at gmail.com
Fr Aug 3 09:32:20 UTC 2012


Hallo Tobias,

das ist sehr interessant, ähnliche Gedanken hatte ich auch schon. Am Ende
aber bin ich zum dem Schluß gekommen, dass der Einsatz von Drohnen in
Kampfeinsätzes ein ganz anderes Problemfeld ist, und meine Ablehnung
dagegen nur meine persönliche Meinung (und die vieler anderer
widerspiegelt).

Es gibt aber viele andere Menschen, die andere Interessen haben und daher
es auch gern gesehen hätten, wenn andere politische Einflüsse in freie
Lizenzen eingebaut würden. Wo soll man dann die Grenze ziehen? Das heißt
also, diese Drohnengeschichte ist eher ein anderes gesellschaftliches
Problem. Wie du siehst, interessiert es kaum jemanden und ich glaube, die
meisten Menschen begreifen garnicht, was da passiert.

Ich halte das Militär für höchst verabscheuungswürdig und es ist okay, die
Menschen, die sich an der Entwicklung dieser Kriegsmaschinen vergangen
haben dies wissen zu lassen - als Antikriegsaktivist. Diese Menschen sind
Verbrecher. Aber der Gegenwind für diese Entwicklungen muss aus der
Gesellschaft insgesamt kommen, nicht nur aus der Welt der freien Software.

Insgesamt, ein sehr schwieriges Thema.

Viele Grüße,
Jacob

Am 3. August 2012 11:04 schrieb Tobias Bengfort <tobias.bengfort at gmx.net>:

> Hi,
>
> es ist jetzt schon ein paar Wochen her, dass bekannt wurde, dass das
> US-Militaer seine Drohnen-Kontrollsysteme auf Linux umstellen will.[1]
>
> Jetzt bin ich aber nicht nur FreeSoftware-Aktivist, sondern auch
> Anti-Kriegs-Aktivist. Also habe ich mich gefragt, ob es spezielle
> Lizenzen gibt, die sowas verindern.
>
> Ehrlich gesagt war das schon ein harter schlag zu erkennen, dass freie
> Software trotz der Beteuerung von "free as in freedom" sich
> hauptsaechlich auf wirtschaftliche Freiheit bezieht. Praktiken, die in
> einer anderen Weise Freiheit einschraenken, werden von den mir bekannten
> Lizenzen nicht oder kaum bedacht.
>
> Was denkt ihr generell davon, politische Positionen in Lizenzen
> einzubauen? Auf der einen Seite finde ich es wichtig, politisch
> handlungsfaehig zu sein, auf der anderen Seite gibt es natuerlich
> aehnliche Probleme wie die der copyleft-Lizenzen: Die Verbreitung der
> Software - und damit vermutlich auch ihr Qualitaet - leidet unter jeder
> Einschraenkung.
>
> Dann gibt es natuerlich auch noch das Problem, dass es schon viel zu
> viele Lizenzen gibt[2]. Welche Bedingungen muessten spezielle,
> "politisch motivierte" Lizenzen erfuelle, dass sie moeglichst kompatibel
> sind?
>
> lg tobias
>
>
> [1]: https://www.taz.de/!96418/
> [2]: http://opensource.org/proliferation
>
>
> _______________________________________________
> fsfe-de mailing list
> fsfe-de at fsfeurope.org
> https://mail.fsfeurope.org/mailman/listinfo/fsfe-de
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