Hat jemand Luste, einige "ideologische Fehler" in der PDF-Einführung in Ubuntu zu korrigieren?

Bernhard Reiter reiter at fsfeurope.org
Di Dez 16 09:09:19 UTC 2008


Moin micu,

hier ein etwas späte Antwort, aber da ich bisher keine gesehen hatte. :)

Am Dienstag, 28. Oktober 2008 17:38:26 schrieb micu:
> vor kurzem ist eine "PDF-Einführung in Ubuntu" erschienen
>
> <http://ikhaya.ubuntuusers.de/2008/10/25/pdf-einfuehrung-in-ubuntu-ein-weit
>eres-mittel-um-ubuntu-zu-verbreiten/>
>
> und dort stehen Dinge drin wie
>
> > Ubuntu ist ein Linux-Betriebssystem. Ein Betriebssystem ist die Software,
> > die überhaupt ermöglicht, dass ein Computer etwas nützt. Windows von
> > Microsoft ist ein Betriebssystem, aber auch OSX von Apple oder eben
> > Linux. Wenn das Betriebssystem gestartet ist, kann man darin auch
> > Programme starten wie ein Mail- programm, Textverarbeitungsprogramme oder
> > andere. Die Geschichte von Linux begann 1991 in Finnland. Der Student
> > Linus Torvalds programmierte etwas wie ein Betriebssystem,
>
> Die beiden Absätze sind einzeln nicht falsch, aber in dieser Kombination
> eben schon. Wenn man "Linux" als das Ganze sieht und nicht nur den Kernel
> --- wie er es im 1. Abschnitt tut, dann kann er eben *nicht* im 2. Absatz
> sagen, dass die Geschichte von Linux 91 in Finnland beginnt (Stallman, die
> FSF, GNU, Hurd, Linux, usw.). Aber das wisst ihr natürlich selbst.

Ja, guter Punkt!

> Außerdem findet sich dort auch Folgendes:
> > OpenSource: Wenn eine Software OpenSource ist, dann heisst das, dass die,
> > die wollen den Programmier- code ansehen und verändern können (Deutsch:
> > Quelloffen). OpenSource ist jedoch mehr als nur ein technischer Begriff,
> > dahinter verbirgt sich eine ganze Philosophie vom Miteinander und vom
> > Teilen.
>
> ... diese Philosophie verbirgt sich eben gerade _nicht_ hinter dem
> Begriff "Open Source". Genau dafür wurde er ja eigentlich geschaffen, um
> einen Begriff zu haben, der nur das technische Entwicklungsmodell
> bezeichnet und nicht die Philosophie. Aber again: was erzähle ich das euch.

Das ist nicht ganz korrekt. Es ging bei der Bildung von "Open Source" nicht um 
das technische Entwicklungsmodell, sondern darum die Philosophie von "Freie 
rSoftware" anders zu erklären und dabei die gesellschaftlichen Auswirkungen
wegzulassen, sprich sich auf die mehr technischen Auswirkungen zu 
konzentrieren. Das Entwicklungsmodell kann sehr anders ausfallen. 
Geschlossene Entwicklung unter einer Freien Lizenz ist natürlich Freie 
Software (und damit per Definition "Open Source").

Ich habe versucht das mal aufzuschreiben:
http://intevation.de/~bernhard/publications/200408-hmd/200408-wandel_der_it_20j_fs.html

> BTW: Die gerade zitierte Aussage von ihm finde ich spannend, da sie sich
> mit meiner in <200803072042.16427.michael.c.m.voigt at gmx.de> geäußerten
> These deckt.
>
> Nun aber meine Frage: Ich finde diese Einführung eigentlich sehr sinnvoll,
> weil sie ggf. bei der besseren Vebreitung von freier Software und GNU unter
> Nicht-Hackern beitragen könnte. Mag jemand von euch möglicherweise diese
> Fehler versuchen zu korrigieren und als Patch einschicken? Die Arbeit steht
> unter CC-by-sa und der Autor bittet ausdrücklich um Weiterbearbeitung und
> Korrekturen.

Ich hätte diese Email auch gleich mit Kopie an den Autor geschickt.
Vermutlich wär es schon schön, wenn mehr Leute helfen würden, schlechtere 
Veröffentlichungen zu korrigieren. Es macht aber viel Arbeit, bzw. das sind 
dicke Bretter. Eigentlich sollten ja die Autoren gut nachforschen. ;)

Danke für Deine Email! 
(Denn ein Problembericht ist immer der erste Schritt zur Verbesserung.)

Gruß,
Bernhard

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