Wasserzeichen statt DRM?

Hannes Hauswedell hannes at fsfe.org
Fr Nov 30 13:19:05 UTC 2007


> > Hä? Ich rede von dem moralischen/ethischen Begriff der Freiheit. Ob
> > das irgendein Rechtsystem für eine Verbrechen erklärt oder nicht
> > hat doch nichts mit dem moralischen Argument zu tun. Oder machst du
> > deine Moral von der Gesetetzeslage abhängig? Bevor du antwortest
> > bedenke, dass es Jurisdiktionen gibt/gab in denen Massenmord
> > rechtlich gedeckt oder sogar angeordnet ist.
> >...
>
> Das heisst auch die GPL ist unmoralisch weil sie die Freiheit des
> Empfaengers den Quellcode nicht weiterzugeben einschraenkt?
>
> Bevor du antwortest bedenke, dass unter der GPL veroeffentlichte
> Software von denselben Gesetzen geschuetzt wird wie zum Beispiel
> Musikstuecke und Filme.

Die GPL ist ein Mittel zum Zweck. Der Zweck ist allen Nutzern von 
Software die vier Freiheiten zu gewähren. Die GPL brauchen wir "nur" 
weil unsere Gesellschaft (in Form von Gesetzen) uns diese Freiheiten 
nicht garantiert. Sollte dies irgendwann der Fall sein, werden Lizenzen 
überflüssig.
Bis dahin befinden wir uns aber in einem Kampf mit denen, die versuchen 
ihren Nutzern diese Rechte vorzuenthalten. Damit diese nicht unsere 
solidarische und freie Arbeit in Form von freier Software gegen uns 
verwenden (indem sie sie in ihre unfreie Software einbauen) sind wir 
auf die GPL angewiesen. Wir nutzen also m.E. schon ein System, das wir 
eigentlich überwinden wollen.
Das ist denke ich auch richtig. Andere sehen das anders und 
veröffentlichen ihren Quellcode unter der BSDL oder gleich als Public 
Domain.

> Auch wenn etwas kostenlos reproduziert werden kann so ist doch die
> Produktion an sich nicht unbedingt kostenlos.
>
> Wie willst du zum Beispiell die Produktionskosten eines groesseren
> Spielfilms refinanzieren wenn dieser uneingeschränkt kostenlos
> reproduziert werden darf?

Naja, Leute gehen ja immernoch ins Kino. Besonders wenn der Film in den 
Kinos rauskommt bevor er digital verfügbar ist. Aber das ist auch 
garnicht der Punkt. Der Punkt ist, dass so etwas grundsätzliches wie 
Kommunikation nicht eingeschränkt werden darf. Wie man Kinofilme 
produziert ist da erstmal zweitrangig. Aber ich bin mir sicher die 
Industrie würde sich schnell was einfallen lassen (wenns ums Geld geht 
werden die schnell kreativ ;) ).

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Solidarische Grüße
Hannes





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