[FSFE PR][DE] FSF Europe Newsletter

Free Software Foundation Europe press at germany.fsfeurope.org
Mon Nov 7 21:56:09 CET 2005


1. Migration des Fellowship-Portals auf eZ publish
2. Gemeinsame Stellungnahme der FSFE und der FSF Latin America zur
   Generalversammlung der WIPO
3. WSIS Workshop zu Internet Governance und Menschenrechten
4. Workshop über Freie Software in österreichischen Schulen
5. Die "Internet Hungary 2005" Konferenz
6. Valtellinux in Caiolo (Italien)
7. Internetdagarna in Stockholm (Schweden)
8. Die politische Nachricht der FSFE in Irland
9. Georg Greve in Brasilien
10. Real Networks zieht sich aus dem europäischen Kartellverfahren
    zurück
11. Microsoft's neue "Shared Source" Lizenzen


1. Migration des Fellowship-Portals auf eZ publish

Nachdem das Fellowship-Portal mehrere Monate mit grundlegender
Funktionalität online gewesen ist, wurde klar, daß die FSFE nicht
genügend Kapazität besitzt, um das System wie geplant zu stabilisieren
und zu erweitern. Freundlicherweise haben eZ systems angeboten, die
Migration der Platform auf eZ publish vorzunehmen und die Wartung und
Betreuung als Beitrag zur Freien-Software-Gemeinschaft anzubieten.
Nachdem nun die Migration abgeschlossen ist, ist das Portal bereits
schneller und funktionsreicher, obwohl es noch in Bearbeitung ist. 

  https://www.fsfe.org


2. Gemeinsame Stellungnahme der FSFE und der FSF Latin America zur
   Generalversammlung der WIPO

Die Free Software Foundation Europe und ihre Schwesterorganisation, die
Free Software Foundation Latin America, haben eine gemeinsame
Stellungnahme herausgegeben, das sich an die Generalversammlung der
WIPO 2005 beschäftigt. In ihr wird der sogenannte "Broadcasting Treaty"
scharf kritisiert, da dieser eine neue Ebene der Monopolbildung auf
Material darstellt, das in verschiedenen Formen versendet werden kann.
Eine dieser Formen stellt auch das Internet dar. Mit dem oben genannten
Vertrag ist es für Sendeanstalten und Firmen möglich, blockierend
wirkende Privilegien zu erhalten, die für 50 Jahre dauernd auf alle
gesendeten Bilder und Töne gelten würden, ohne dass die Gesellschaft
daraus Nutzen ziehen könnte.

In der Darstellung haben die FSFE and the FSF Latin America betont, dass
die WIPO besser neue und alternative Wege der Beflügelung der
Kreativität im Interesse der Menschheit suchen sollte, statt neue
Ebenen der Monopolisierung zu erschaffen.


3. WSIS Workshop zu Internet Governance und Menschenrechten

Jonas Öberg nahm am WSIS Workshop zu Internet Governance und
Menschenrechten an der Universität von Uppsala in Schweden teil. Der
Workshop beschäftigte sich hauptsächlich mit Menschenrechtsfragen im
Zusammenhang mit der Arbeit der WGIG (UN Working Group for Internet
Governance). Jonas nahm an diesen Diskussionen teil und stellte außerdem
interessante Kontakte her. 


4. Workshop über Freie Software in österreichischen Schulen

Die Donau-Universität Krems in Österreich hat einen Workshop über Freie
Software an österreichischen Schulen abgehalten. Karin Kosina eröffnete
den Workshop mit einem allgemeinen Überblick über Freie Software und
ihre Relevanz für den Lehr- und Ausbildungsbereich.

Der Konsens nach dem Treffen war, dass es zwar viele starke lokale
Gruppen gibt, diese aber intensiver zusammenarbeiten und ihre
Aktivitäten untereinander koordinieren sollten. Die Initiatioren planen
eine Folgeveranstaltung.


5. Die "Internet Hungary 2005" Konferenz

Stefano Maffulli hielt eine Rede auf der "Internet Hungary 2005", der
größten professionellen Konferenz Ungarns für Internetnutzer. Der Fokus
der Konferenz lag auf Geschäftsmöglichkeiten für die Kommunikations- und
Medienindustrie. Stefanos Rede drehte sich um Freie Software und den
freien Markt.


6. Valtellinux in Caiolo (Italien)

Die FSFE nahm bei dem jährlichen Treffen Freier-Software-Anwender in dem
wunderschönen Tal Valtellina in den italienischen Alpen teil. Stefano
Maffulli stellte das Fellowship vor, und Alessandro Rubini hielt einen
Vortrag über embedded GNU/Linux.


7. Internetdagarna in Stockholm (Schweden)

Die schwedische Internet-Infrastruktur-Stiftung organisierte die
Konferenz "Internetdagarna 2005" in Stockholm. Verschiedene Themen
wurden während der Veranstaltung diskutiert. So wurden Diskussionen
zu Schwedens IT-Politik und zu den Gefahren einer digitalen
Zweiklassengesellschaft geführt. Jonas Öberg nahm an der gesamten
Konferenz teil.


8. Die politische Nachricht der FSFE in Irland

Der Vertreter der FSFE in Brüssel, Ciaran O'Riordan, hielt die
Eröffnungsrede auf der jährlich stattfindenden Generalversammlung der
Irish Linux User Group. Er sprach über die gegenwärtige Gesetzgebung zu
Softwarepatenten, die neue IPRED2-Richtlinie, über die oft unsichtbare
Arbeit der FSFE und wie man die FSFE und die nationalen Freie-Software-
Organisationen unterstützen kann.


9. Georg Greve in Brasilien

Während einer Reise, die ihn nach São Paulo, Campinas und Manaus führte,
nahm Georg Greve bei der "III Encontro de Software Livre do Amazonas
(ESLAM)" im Norden von Brasilien teil. Er hielt zwei Reden über Freie
Software und die Gefahren für die Freiheit von Software. Georg Greve
genoss die Möglichkeit, an dieser hervorragenden Konferenz teilzunehmen,
und traf viele alte und neue Freunde in der dortigen Freie Software
Gemeinschaft.


10. Real Networks zieht sich aus dem europäischen Kartellverfahren
    zurück

Als Teil ihres 761 Mio Dollar schweren Geschäfts mit Microsoft haben
sich Real Networks jetzt aus dem Kartellverfahren gegen Microsoft
zurückgezogen. Nach der Rekordstrafe von 500 Mio Euro hat Microsoft nun
insgesamt etwa den sechsfachen Betrag aufgeboten, um der Europäischen
Kommission die Unterstützung zu entziehen: Dies reduziert die Anzahl der
die EC unterstützenden Parteien auf zwei, wovon eine die Free Software
Foundation Europe ist. Dieser Fall erweist sich zunehmend als eine
eindrucksvolle Demonstration, warum es so wichtig ist, dass die FSFE
unabhängig und in ihr Positionen unbestechlich ist.


11. Microsofts neue "Shared Source" Lizenzen

Seit einiger Zeit versucht Microsoft, mit der allgemeinen Unklarheit
rund um den Begriff "Open Source" zu spielen und für ihr sogenanntes
"Shared Source"-Programm auszunützen. Nun hat die Firma fünf
vereinfachte Lizenzen veröffentlicht, von denen zwei durch das FSF
Licensing Committee gründlich geprüft werden. Diese könnten sich als
durchaus konform zu Freier Software erweisen, eine sogar als
abgemilderte Copyleft-Lizenz. Angesichts bisheriger Äußerungen
Microsofts, in denen das Copyleft-Prinzip und im speziellen die GNU GPL
als "viral", "Krebsgeschwür" und "kommunistisch" verunglimpft wurde,
stellt die jetzige Veröffentlichung von Lizenzen nach eben diesen
verteufelten Prinzipien eine ziemliche Überraschung dar.

Natürlich gibt es zwei große Vorbehalte, bevor man Microsoft als eine
Freie-Software-Firma feiern darf: Die Herausgabe einer Lizenz bedeutet
nicht viel, solange nicht ernsthaft Software unter dieser Lizenz
herausgegeben wird. Außerdem wäre es wünschenswert gewesen, wenn
Microsoft gleich die erfolgreichste Copyleft-Lizenz, nämlich die GNU
General Public License (GPL) und die Lesser General Public License
(LGPL) für ihr "Shared Source" Programm verwandt hätte.

  http://mail.fsfeurope.org/pipermail/press-release/2005q4/000120.html


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