Re: Befreiung der Haushalte , der Behörden, ... von Microsoft-Software

Kristian Rink mail at zimmer428.net
Mi Mai 20 05:48:58 UTC 2020


Hallo Ilu;

danke für den Abriss. Interessant, wie sehr die Perspektiven differieren.


Am 19.05.20 um 19:16 schrieb Ilu:

> Hier in SH ist Iserv stark. Die verwenden im Server-Bereich FOSS, was 
> man derzeit deutlich merkt (BBB statt Zoom). Das default OS ist 
> natürlich Windows, aber Anwendungssoftware kann die Schule wählen und LO 
> ist billiger. Linux wird auch unterstützt, aber aus Angst und 
> Bequemlichkeit der Lehrer bisher wenig genutzt. 

Das ist stark. Dort wäre interessant zu lernen, was SH hier anders macht 
als andere Bundesländer. Das ist bei uns so überhaupt kein Thema - etwa: 
der Technik-Lehrer (den ich ansonsten fachlich und menschlich sehr 
schätze) hat in einem Vorleben als Trainer für Microsoft-Produkte 
gearbeitet.


[Cloud]
> Ich bin fest davon überzeugt, dass MS genau diesen Weg auch mit Windows 
> gehen wird. Ein eingesperrter Client mit begrenzten Ressourcen an der 
> Cloud mit Abomodell ist die dort geplante Zukunft. Windows als 
> allround-OS werden sie sterben lassen. Ich bin gespannt, ob die derzeit 
> übliche PC-Hardware dann noch produziert wird.

Natürlich. Google und Apple machen das vor. Und: Das müssen wir werten 
und darauf reagieren. Das Blöde an dieser Sache: Diese Herangehensweise 
ist nicht *nur* schlecht. Sie vereinfacht verschiedene Dinge für völlig 
unbedarfte Endnutzer ganz erheblich, und dort kommt FLOSS mit dem leider 
immer noch oft vorgetragenen Anspruch, dass Freiheit kompliziert ist und 
die Nutzer eben lernen sollen, immer mehr ins Hintertreffen.

=> Haben wir (als Community) für die genannten Zielgruppen - 
Home-Nutzer, kleinere Firmen, ... - eine klare Strategie, wie wir die 
erreichen können und wollen? Haben wir eine Strategie, wie wir auf von 
dort vorgetragene Anforderungen und Einwände gezielt und produktiv 
reagieren können und den Nutzern auch auf ihrer Flughöhe das Gefühl zu 
geben, dass FLOSS ein besserer Ansatz ist als Abhängigkeit von einem 
großen Konzern?

Einige der Herausforderungen (und *sei* es die Unterstützung von 
Spielen), die bestehen, kennen wir seit den 1990ern. Sicher sind manche 
schwer umzusetzen. Aber wenn ich sehe, dass etwa auch in 2020 es noch 
nicht klappt, einen Linux-Desktop mit GTK+- und KDE-Anwendungen so zu 
konfigurieren, dass er sich nahtlos und wie aus einem (ergonomischen, 
visuellen) Guss anfühlt, dann sehe ich trotzdem, dass wir noch ein paar 
andere Herausforderungen auf unserer Seite haben. :|

Viele Grüße,
Kristian


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