Freier Software Abend am 27.05.2020 - Bericht

Dr. Michael Stehmann anwalt at rechtsanwalt-stehmann.de
So Jun 14 19:46:02 UTC 2020


Hallo,

nachstehend Necros Bericht.

Gruß
Michael

Hallo zusammen,

auch dieses mal war der Freie Software Abend Online mit etwa 20
Teilnehmern wieder ein voller
Erfolg. Es gab wieder einige neue Gesichter und dementspechend eine
Vorstellungsrunde.

Das Thema war dieses mal "Freie Software für smarte Heim". Zuerst wurde
über die Gerätschaften
gesprochen die überhaupt genutzt werden können.

Während es kaum Geräte gibt die von Haus aus freie Software als Firmware
nutzen gibt es dennoch
die Möglichkeit viele Geräte auf eine alternative freie Software
umzuflashen (=die Firmware
ersetzen). Das wohl mit Abstand größte Beispiel einer solchen freien
Firmware ist Tasmota[0].
Tasmota ist bereits für eine Menge Geräte verfügbar und lässt sich bei
manchen (neuen) Geräten
OTA auf die Geräte flashen, sodass man sogar ohne Equipment wie z.B.
Flashklemmen und ohne das
Gerät aufzuschrauben die Firmware ersetzen kann. Tasmota war
ursprünglich ein Projekt für
"smarte" Steckdosen, unterstützt heute aber auch andere Gerätschaften.
Eine Liste der
unterstützten Geräte findet ihr unter:
https://templates.blakadder.com/plug.html
Neben dem umflashen von Geräten ist es auch möglich unfreie Geräte mit
unfreier Firmware an
freie Software anzubinden und sie durch freie Software zu steueren. So
gibt es beispielsweise
einige Projekte die es ermöglichen IKEA Tradfri Geräte an freie Software
anzubinden.

Die Steuerungssoftware ist ein weiterer wichtiger Punkt für
Heimautomatisierung. Ein Beispiel
einer einer Steuerungssoftware ist FHEM[1]. FHEM bestichct vor allem
dadurch, dass es sehr viele
IOT-Protokolle unterstützt und dadurch die meisten Geräte direkt
unterstützt und desweitern über
viele Schnittstellen steuerbar ist. Ein weiteres Beispiel solcher
Software ist Node-RED[2], das
es ermöglicht Automatismen durch eine einfache visuelle
Programmierungsoberfläche zu programmieren.

Aber das sind beides Komplettlösungen die schon Frontend und Backend in
fertiger Form
bereitstellen. Es gibt aber auch die Möglichkeit sich selbst ein
Heimautomatisierungssystem zu
basteln. Eine Möglichkeit dazu ist die Nutzung von MQTT als Protokoll
zur Steuerung der Geräte.
MQTT ist ein sehr einfaches, schlankes und performantes Protokoll das
z.B. von Tasmota-Geräten
aber auch manchen anderen Geräten unterstützt wird und auch bei
selbstgebastelter Firmware recht
einfach umzusetzen ist. MQTT-Clients müssen sich nur zu einem
MQTT-Server verbinden. Zu Genaurem
zum MQTT-Protokoll werde ich bald für den Chaos Computer Club Cologne
einen Vortrag in Form
eines OpenChaos halten. (TBA)
Der wohl populärste MQTT-Broker (Server) ist Eclipse Mosquitto[4] und
ist freie Software. Tests
von mehreren Anwesenden haben gezeigt, dass dieser nur wenige Resourcen
braucht und selbst mit
absurd hohen Lasten (Menge von Nachrichten und Clients) ohne größere
Probleme zurecht kommt und
dass der Server keine bemerkbaren Stabilitätsprobleme hat.
MQTT an sich ist aber nur das Protokoll, nun muss man aber auch etwas
zur Steuerung haben. Eine
Möglichkeit ist es ein Webinterface zu machen, dass nichts anderes macht
als die
Steuerungs-MQTT-Nachrichten absetzt. Diesen Ansatz verfolgt zum Beispiel
der CCC Freiburg[5].
Dafür kann man Eclipse Paho[6] als MQTT-Client-Library verwenden und
MQTT-Nachrichten über
WebSockets senden. Der CCC Köln verwendet einen ähnlichen Ansatz, nur
dass zusätzlich noch ein
seperater Automatisierungsserver bestimmte Dinge automatisiert.[7,8,9]
Die oben genannte Tasmota Firmware unterstützt beispielsweise MQTT,
durch Bridges lassen sich
aber auch andere Protokolle wie z.B. Zigbee an MQTT anschließen.[10]

An diesem Punkt ist die Gesprächsrunde von Software mit der wir uns gut
auskennen zu Dingen von
denen wir mal gehört haben übergegangen.
Dazu zählt unter anderem Smart Visu als IOT-Dashboard[11]. Home
Assistant und openHAB als
IOT-Komplettlösungen.[12,13,14]
Aber auch das Thema der Sprachgesteurten Assistenten wurde aufgegriffen,
mit Susi.AI[15] von
FOSSASIA[16,17] und Mycroft AI[18] als Komplettlösungen, und Khaldi[19]
und Sphinx 4[20] als
Spracherkennungstools. Zusätzlich wurde auf zwei Artikel von Make und
Heise zu dem Thema
verwiesen.[21,22]

Alles in allem war der Abend ein großer Erfolg und ich denke jeder der
Anwesenden konnte etwas
neues lernen.

Viele Grüße
	Necro

[0] https://github.com/arendst/Tasmota/
[1] https://fhem.de/
[2] https://nodered.org/
[3] https://mqtt.org/
[4] https://mosquitto.org/
[5] https://cccfr.de/git/smtw/mqtt-dashboard
[6] https://www.eclipse.org/paho/
[7] https://media.ccc.de/v/c4.openchaos.2015.08.autoc4
[8] https://github.com/cccc/autoc4_logicer
[9] https://github.com/cccc/autoc4_shiny
[10] https://github.com/Koenkk/zigbee2mqtt
[11] https://www.smartvisu.de/
[12] https://www.home-assistant.io/
[13] https://www.openhab.org/
[14]
https://smarthome.university/your-smart-home-platform-home-assistant-vs-openhab/
[15] https://susi.ai/
[16] https://github.com/fossasia
[17] https://fossasia.org/
[18] https://mycroft.ai/
[19] https://github.com/kaldi-asr/kaldi
[20] https://github.com/cmusphinx
[21]
https://www.heise.de/make/meldung/Arduino-Sprachsteuerung-ohne-Cloud-bauen-4666818.html
[22]
https://www.heise.de/ratgeber/Snips-Raspi-Sprachassistent-ganz-ohne-Cloud-4415247.html

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