Finanzierungsmodelle für Freie Software und Apps

Kristian Rink mail at zimmer428.net
Fr Dez 21 12:02:11 UTC 2018


Hallo *;

nachdem ich die Diskussion häufiger führe, Frage hier in die Runde: 
Beschäftigt sich akut jemand mit Finanzierungsmodellen für die 
Entwicklung von Apps (vorrangig Android), die "professionell" (mit 
Designern, Testern, Entwicklern, ...) entwickelt werden, aber trotzdem 
Freie Software sein sollen?

Ich erlebe dort momentan ein unschönes Dilemma: Wir legen in der 
Kommunikation oft Wert darauf, dass bei Freier Software "libre" 
wichtiger als "gratis" ist. In der Konsequenz läuft das aber leider 
nahezu immer darauf hinaus, daß aus "libre" in der Praxis "gratis" 
folgt, weil es (konkret im App-Umfeld) faktisch keinen Marktplatz gibt, 
auf dem man "Freie Apps" verkaufen kann - selbst Ansätze wie f-droid 
erlauben bestenfalls Spenden. Für Desktop-Systeme, wie etwa gängige 
GNU/Linux-Distributionen, sieht das ähnlich aus.

Konsequenz: Viele Entwickler, die davon leben müssen (und gerade auch 
solche, die Apps entwickeln, die tatsächlich "standalone" ohne 
Netzwerkdienste funktionieren, und die teilweise auch einen hohen 
Aufwand außerhalb reiner Entwicklung haben - etwa Spiele), 
veröffentlichen Apps nicht als Freie Software, weil die Möglichkeit 
fehlt, die Entwicklung irgendwie zu refinanzieren.

Wie antwortet Ihr in solchen Diskussionen? Wie bekommt man Software hin, 
die "libre" ist, ohne zwingend "gratis" sein zu müssen? Wie kann 
Entwickler mit Freier Software notfalls Rechnungen bezahlen, ohne Nutzer 
in proprietäre Lizenzmodelle zu zwingen?

Danke für Inspirationen und viele Grüße,
Kristian


-- 
Kristian Rink
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