Freie Software beim Militaer

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Mo Aug 13 11:52:27 UTC 2012


Thomas Jensch schrieb:
> * Torsten Grote <Torsten.Grote at fsfe.org> [030812-1145am]:
> 
> > On Friday 03 August 2012 11:31:16 Reinhard Müller wrote:
> > > Wir hätten früher oder später Software, die nur von Unternehmen mit 
> > > einer bestimmten Frauenquote eingesetzt werden darf, oder nur von
> > > gläubigen  Muslimen.
> > 
> > Nicht nur das. Das Problem der Inkompatibilität zwischen verschiedenen 
> > Lizenzen würde sich noch mehr vergrößern. Ein Austausch von Code zwischen 
> > verschieden lizenzierten Programmen wäre noch mehr erschwert bzw. 
> > verunmöglicht.
> 
> Die Idee verstößt darüber hinaus auch elementar gegen die erste
> Freiheit, d.h. das Recht, die Software für jeden Zweck einzusetzen.
> Allein schon dadurch wird solcherart lizensierte Software per
> definitionem unfrei / proprietär.

Ich finde diese Argumentation nicht zielführend, da sie eine
Grundsatzfrage mit einer Tautologie ("es ist so, weil es so ist")
beantwortet.

Die entscheidene Frage ist doch nicht, _ob_ das gegen die 4 Freiheiten
verstößt (das ist doch klar, dass es das tut), sondern _warum_ diese
4 Freiheiten so und nicht anders formuliert wurden. Warum wurde
Freiheit 0 zum Beispiel nicht folgendermaßen formuliert?

| The freedom to run the program, for any ethically acceptable
| purpose (freedom 0).

Dann würden die Autoren in ihren Lizenzen genauer festlegen, welche
Einsatzzwecke sie für ethisch vertretbar halten und welche nicht.
Auch auf dieser Basis hätten sich sicherlich bestimmte Standard-Lizenzen
entwickelt, die dann entsprechende Verbreitungen finden würden.

Aber es gibt gute Gründe, Ethik und Moral aus den Lizenzen heraus
zu halten, die an anderen Stellen hier im Thread genannt wurden.


Gruß
Volker

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Volker Grabsch
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