Marktanteile

Bernd Wurst bernd at bwurst.org
Mo Mär 14 09:49:59 UTC 2011


Hallo.

Am Sonntag, 13. März 2011, um 15:42:53 schrieb walter harms:
> Das Problem mit Behörden ist einfach die Interessenlage und der Aufwand.
> Interessenlage heißt hier:
> * gibt es jemanden der eine Patch weiter geben würde ?
> * ist der bereit den Patch zu verteidigen ?
> * weiß er was ein Patch ist ?
> Aufwand:  meistens wird eine Firma beauftragt Anpassungen zu machen, d.h.
> die Änderungen muß, jemand extrahieren und dem ursprünglichen Projekt
> zur Verfügung stellen, dass ist ja normalerweise nicht Bestandteil des
> Vertrages.

Das ist genau das was ich mit der Forderung nach "selbstlosem" Verhalten 
meine.

In den Medien wird grade wieder aktuell geschrieben, die Niederlande könnten 
laut einer Studie 4 Milliarden € pro Jahr sparen wenn sie auf freie Software 
umsteigen. Das glaube ich zwar, aber man sollte dann so ran gehen (grob 
skizziert):

In den ersten 3 Jahren gibt es keine Ersparnis, da die Migration ja Kosten 
verursacht. Vermutlich wird es da sogar teurer.
In den 2 Jahren danach gibt es eine Ersparnis, die allerdings nicht ganz hoch 
ausfällt und die Mehrkosten der Anfangsjahre kompensiert.
ab dem 6. Jahr investiert man zusätzlich zu den regulären IT-kosten ständig 
20% der Ersparnis in die weitere Anpassung und Verbeserung der Systeme.

Alle Änderungen werden natürlich von Free-Software-Unternehmen der jeweiligen 
Region ausgeführt, die laut Vertrag alle Änderungen nach Upstream zurückgeben 
müssen oder sogar die Änderungen direkt als Entwickler Upstream durchführen.

Damit hat man eine effektive Wirtschaftsförderung im eigenen Land und "wenn 
das jeder machen würde", eine rasante Entwicklung freier Software, auch bei 
Nischen- und Branchensoftware, die ja auch bei Lizenzierung proprietärer 
Produkte recht teuer sind.



Alles in allem verstehe ich nicht, wie man auf die Idee kommt, bei einer 
Spezialsoftware, bei der eigentlich schon vorher klar ist auf wie vielen 
Rechnern die laufen soll, ein Lizenzierungsmodell zu machen. Eine Software-
Firma geht in Vorleistung, entwickelt einen Server und einen Client. Ein 
Zentralamt setzt den Server ein und alle Amtsstuben müssen den Client von 
dieser Firma kaufen.
Dass die Summe der Lizenzkosten dann die Entwicklungskosten bei weitem 
übersteigen müssen ist doch absolut logisch. 
Also hätte das Zentralamt auch gleich eine freie Software-Lösung in Auftrag 
geben können, bei der dann alle Amtsstuben "zusammen legen" bis es finanziert 
ist. Diese Software könnte man dann (weil frei) natürlich als Basis für andere 
Spezialsoftware nehmen, die dann günstiger wird.

Gruß, Bernd

-- 
Dem Alltagsstreß kann man entgehen,
vermeidet man es, aufzustehen.
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