Der Administrationsaufwand ist bei Windows geringer

theo.schmidt at wilhelmtux.ch theo.schmidt at wilhelmtux.ch
Sa Jun 18 09:34:51 UTC 2011


Am 17.06.2011 22:45, schrieb JokerGermany:
> Das hat mir ein PC-Fachmann gesagt, der vor etwa 2-3 Jahren noch voll
> auf Linux gesetzt hat und nun auf Win7 + Win Server 2008 umgestellt hat.
>
> Linux benutzt er noch für Scripts, wie z.B. einem automatischen
> Testdurchlauf per PXE.
>
> Was meint ihr dazu?

Alle mir persönlich bekannten Fachleute, die ich gefragt haben, sagen 
mir das Gegenteil, schon nur, weil sie sich für einen Linux Server eben 
nicht mit einem GUI herumärgern müssen. Da das (nicht graphische) 
GNU/Linux Grundsystem sich relativ wenig ändert und zwischen den vielen 
Distribution recht kompatibel ist, ist dies plausibel, auch die oft 
gehörte Aussage, dass ein Linux-Admin mit demselben Aufwand mehr Linux- 
als Windows-Server betreuen kann. Vermutlich gibt es aus diesem Grund 
viel mehr Linux- als Windows-Server, aber ausser bei den Webservern 
weiss man das wohl nicht sehr genau.

Wenn man hingegen die graphische Oberfläche dazunimmt, ist die 
Windows-Welt wohl einheitlicher und entwickelt sich weniger schnell, wie 
ich in einem anderen Thread (Bedürfnisse) vermutet hatte. Das heisst, 
der Administrationsaufwand ist bei Windows wahrscheinlich tatsächlich 
geringer, weil die Optionen ziemlich beschränkt sind. Bei einem 
Linux-System wird man eher ständig auf dem neusten Stand sein wollen 
(Rolling Release oder mehrere Upgrades pro Jahr) und sehr viel mehr 
Anwendungen pflegen.

Wer hingegen auf eine Stable oder Long-Term Version setzt und während 
mehreren Jahren nur die Sicherheits-Updates macht, konnte bisher auch 
mit GUI weniger Aufwand haben als mit Windows.
Allerdings haben uns IMHO die Projekte KDE und Gnome sowie die grossen 
Distributoren dies auf absehbare Zeit verunmöglicht und einen 
Mehraufwand beschert. Den die Windows-Nutzer allerdings auch haben, wenn 
sie von Windows XP auf Vista/Win7 migrieren.

Viele Grüsse, Theo Schmidt



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