FoeBud nutzt proprietäre Software (Re: "Basisdemokratie und Ehrenamt sind keine Allheilmittel. " von Leena.de)

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Do Apr 21 14:49:43 UTC 2011


Henry Jensen schrieb:
> RA Stehmann <anwalt at rechtsanwalt-stehmann.de> wrote:
> 
> > Aber es gibt auch Leute, für die ist ein Computer ein Arbeitsinstrument,
> > dass möglichst einfach zu bedienen sein soll. Die können oder wollen
> > sich nicht dem auseinandersetzen, was unter der möglichst freundlich
> > gestalteten Oberfläche geschieht.
> 
> Wieso meinen die Leute immer, ein Computer müsse ohne irgend eine
> Art von Schulung oder zumindest autodidaktischer Übung bedienbar
> sein. Das ist er nämlich nicht, auch nicht unter unfreien
> Betriebssystemen. 

Ein sehr wichtiger Punkt. Und ich möchte noch hinzufügen: Wieso
meint jeder, seinen Rechner ganz allein administrieren zu müssen?

Kann es sein, dass es in den meisten Organisationen (außer dem CCC ;-))
einfach zu wenige Techniker gibt?

Und ich meine keine "Bastler", sondern erfahrene Administratoren
bzw. Software-Entwickler, die sich ehrenamtlich in diesen Vereinen
engagieren. Die wird es doch geben, oder nicht?

Natürlich soll sich jemand wie padeluun nicht um die Technik kümmern
müssen. Überhaupt könnte man in Arbeitsgruppen wenigstens eine Person
abstellen, die sich weniger inhaltlich betätigt, und dafür stets
gerufen werden kann, wenn es Probleme mit der Technik gibt. Idealerweise
würde solch eine Person den Leuten über die Schultern schauen, um dann
nach einiger Zeit sinnvolle Verbesserungen einzuführen. Möglicherweise
würde dabei sogar ein konkreter, auf die Oragnisation zugeschnittener,
Migrationsplan zur Freien Softwaren abfallen.

Dies würde natürlich zuallererst ein Gefühl der Abhängigkeit auslösen.
Doch von wem ist man lieber abhängig? Von Vertrauenspersonen innerhalb
der eigenen Gruppe, oder von den Herstellern proprietärer Software?

Ich habe natürlich keine Ahnung, ob so etwas in den entsprechenden
Gruppen wirklich funktionieren kann. Das ist natürlich auch eine
Frage des Vertrauens und des Umgangs miteinander. Ich wollte das
nur mal als Idee anstoßen.

> > Zählen nicht manchmal neue Features mehr als QA und Usability?
> 
> Das ist ein Kritikpunkt, den ich teile. Es fehlt manchmal etwas
> an Professionalität in der freien Software-Entwicklung. Es werden
> manchmal eher neue Features hinzugefügt als die Software stabilisiert.
> Manchmal kommt es auch vor, kaum dass eine Software ausgereift ist,
> wird alles über den Haufen geworfen und neu angefangen. (HAL - udev
> um ein Beispiel zu nennen).

Diese Problemchen gibt es überall, und meiner Ansicht nach lenkt
das von dem eigentlichen Thema nur ab.

Die Frage ist doch nicht, ob es Probleme gibt, sondern ob es einer
Organisation möglich ist, ihre Mitglieder vor diesen Problemen
weitestgehend abzuschirmen. (... indem es Techniker gibt, die sowas
rechtzeitig erkennen und wissen, was zu tun ist)


Gruß
Volker

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Volker Grabsch
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