Kombination von GPL- und proprietärer Software

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Di Jun 29 13:27:36 UTC 2010


Mailing-Listen <list at akfoerster.de> schrieb:
> On Tue, Jun 29, 2010 at 12:05:51PM +0200, Volker Grabsch wrote:
> > ich hoffe, dies ist ein geeigneter Ort für meine Lizenz-Frage.
> 
> Vielleicht besser die FTF fragen, dort sind imho Experten:
> http://fsfe.org/projects/ftf/

Vielen Dank für den Hinweis! Ich habe die FTF soeben angeschrieben.
Mal sehen, was die dazu sagen.

> > 3) Das Projekt wird dynamisch gegen die proprietäre Library
> >    gelinkt. Ist sie nicht vorhanden, wird stattdessen eine
> >    freie (aber sehr einfache) Implemetierung genutzt. Das
> >    Projekt würde dann auch ohne sie funktionieren, vollständig,
> >    aber mit entsprechend geringerer _Qualität_ der Ergebnisse.
> > 
> >    (d.h. es gibt eine klare Schnittstelle, durch die die
> >     Library austauschbar ist.)
> 
> Wenn diese freie Implementierung existiert, dürfte das erlaubt sein.
> Wenn nicht, dann nicht.

Naja, die freie Implementierung müsste man halt bauen. Für
die interne Entwicklung habe ich schon einen Stub, den könnte
man ausbauen.

Die Frage ist, ob sich das wirklich lohnt, oder ob das nur ein
"hässlicher Trick" ist, der allgemein gar nicht akzeptiert ist.

> Interessierte Nutzer könnten dann die freie Bibliothek weiter ausbauen...
> Ob es eine unfreie Bibliothek gibt, die auch genutzt werden könnte, 
> ist für die freie Welt uninteressant.

Das ist genau die Frage. Wann darf ich in einem GPL-Projekt eine
Teilkomponente gegen eine proprietäre austauschen? Benötige ich
dazu Prozess-Trennung, oder geht das auch eleganter über Plugins
bzw. Shared-Libraries?

> > 4) Die proprietäre Library wird mit einem Wrapper versehen
> >    und in einem eigenen Prozess gestartet. Über ein RPC via
> >    stdin/out kommuniziert das Projekt mit der Library.
> > 
> >    (auch hier eine klare Schnittstelle, durch die die
> >     Library austauschbar ist.)
> 
> Das sollte erlaubt sein. Aber auch da bin ich unsicher.

Nur leider ist das ziemlich unpraktikabel, da einige Datenmengen
transportiert werden müssten. (Bildverarbeitung)

> > 5) Nicht die proprietäre Library, sondern die verwendete
> >    GPL-Library wird in einen Wrapper verpackt. Das eigentliche
> >    Projekt wird nicht unter GPL, sondern unter eine BSD-artige
> >    Lizenz gestellt.
> 
> Wie 4.

Ditto.

> > 6) ... Habe ich eine Möglichkeit übersehen? ...
> 
> Kommt drauf an.
> 
> - Ist das Projekt überhaupt zur Veröffentlichung bestimmt?
>   Wenn man es nur für den Eigenbedarf macht, gibt es keine Probleme
>   mit der GPL. Das ist etwas, das viele übersehen.

Danke für den Hinweis. Ich habe das in meiner Anfrage an
die FTF entsprechend präzisiert.

Es wird in Produkte einfließen, die Auftragsarbeiten für
verschiedene Endkunden darstellen. Es ist also kein reiner
Eigenbedarf, aber auch keine wirkliche Veröffentlichung.

> - Du hast jetzt nicht gesagt, um was für Bibliotheken es sich handelt.
>   Wenn es eine Systembibliothek ist, bzw. eine größere Komponente des
>   Systems oder des Compilers, dann gibt die GPL schon eine Ausnahme dafür.

Auch das habe ich in der Anfrage an die FTF präzisiert.
Danke für den Hinweis.

Nein, es sind leider keine Systembibliotheken, es geht
kurz gesagt um Bildverarbeitung, sowohl auf Pixel- als
auch auf Metadaten-Ebene.


Gruß
Volker

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Volker Grabsch
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