Kombination von GPL- und proprietärer Software
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Mi Jun 30 12:25:44 UTC 2010
On Wed, Jun 30, 2010 at 08:58:01AM +0200, Werner Koch wrote:
> > Das ist ein Problem, da beide Bibliotheken in den selben Adressraum
> > geladen werden. Ob nun dynamisch oder statisch gelinkt wird, macht
> > keinen Unterschied.
>
> In diesem Punkt muss ich leider widersprechen. Der Adressraum ist
> genausowenig ein Kriterium wie die Art des Linkens. Es kann ein
> Anhaltspunkt sein, mehr aber nicht. Auch ein getrennter Prozess kann
> unter die Anforderungen der GPL fallen. Ob es sich um ein abgleitetes
> Werk handelt kann man nicht durch einfache technisce Messmethoden
> bestimmen. Eine genaue Untersuchung der beiden Werke (Bibliotheken in
> diesem Fall) ist notwendig.
>
> >> 4) Die proprietäre Library wird mit einem Wrapper versehen
> >> und in einem eigenen Prozess gestartet. Über ein RPC via
> >> stdin/out kommuniziert das Projekt mit der Library.
> >>
> >> (auch hier eine klare Schnittstelle, durch die die
> >> Library austauschbar ist.)
> >
> > Das sollte erlaubt sein. Aber auch da bin ich unsicher.
>
> Nein, ist es nicht. Wenn man schon einen Wrapper schreiben will, dann
> gibt es sicherlich (auf der Datenebene) einen enge Abhängigkeit beider
> Prozesse und damit müssen wieder die Anforderungen der GPL erfüllt
> werden.
Das ist rein spekulativ. :-)
> Die GPL beschreibt keine technischen Strukturen und deswegen kann man
> sie auch nicht mit anderen technischen Strulturen umgehen.
Man kann sicher in rechtlichen Fragen unterschiedlicher Meinung sein.
Jedoch legt die GPL-FAQ der FSF nahe, dass es doch auf die Art der
Verbindung ankommt.
Damit beziehe ich mich auf diese Frage und die darauf folgenden:
http://www.gnu.org/licenses/gpl-faq.html#GPLAndPlugins
Apropos, für den ursprünglichen Fragesteller ist wahrscheinlich
dieser Abschitt der FAQ interessant:
http://www.gnu.org/licenses/gpl-faq.html#FSWithNFLibs
--
AKFoerster
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