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Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Di Aug 31 22:06:38 UTC 2010


Theo Schmidt <theo.schmidt at wilhelmtux.ch> schrieb:
> Bernhard Reiter schrieb:
>> Ja, vermutlich ist WEP besser als nichts, aber ein neuer Router wäre 
>> sicherlich noch besser. ;)
> 
> Das scheint bis zu einem gewissen Grad ein spezifisch deutsches Problem. In der 
> Schweiz gibt es meines Wissens keine drakonische Strafen und Abmahnungen für die 
> Betreiber von offenen WLAN Netzen.

Das ist übertrieben. Die Strafen und Abmahnungen gibt es nicht wegen
dem offenen WLAN, sondern wegen illegaler Aktivitäten derer, die es
nutzen. Es gibt gewisse Leute, die sich in fremden(!) offenen WLANs
einfach nicht benehmen können, und _die_ bringen die WLAN-Betreiber
letztlich in Probleme.

> Es gibt sogar Restaurants, die dies seit Jahren anbieten.

Das gibt es nicht nur in der Schweiz, sondern in Berlin genauso. Das
heißt, die haben schon Verschlüsselung, aber jeder Gast kann sich von
der Bedienung das Kennwort nennen lassen.

Zudem gibt es in Deutschland den Freifunk, das ist das ganze nochmal in
organisierter Form, wo ein Verein dahinter steht und man daher nicht
allein da steht, wenn eine Abmahnung o.ä. ins Haus flattert.

Die Freifunker haben übrigens auch Schutzmaßnahmen, die allerdings ohne
intensives Logging auskommen. Stattdessen wird bei bestimmten daten-
intensiven Vorgängen dem Verursacher eine Warnungs-Webseite angezeigt,
die ihn zwingt, sich mit dem Betreiber des aktuellen Knotens persönlich
in Verbindung zu setzen. Man setzt also darauf, dass die Leute diese
Dinge untereinander klären, und zwar _bevor_ größerer Ärger entsteht.

> Eigentlich sollte die FSFE an der Seite derer stehen, die 
> offene Hotspots fordern, oder irre ich mich da?

Natürlich wäre es besser, wenn Betreiber offener WLAN-Knoten einfach
in Ruhe gelassen würden. Und Betreiber von Tor-Exitnodes ebenfalls.
Aber da ist noch einiges an politischer Arbeit nötig, bis sich das
ändert.

Solange wir diese gruselige Rechtsprechung haben, ist Selbstschutz
das einzige was wir haben. Entweder durch Dichtmachen des Netzes, oder
wie beim Freifunk durch offensives Agieren mit freien Netzen und
entsprechenden Gemeinschaften/Vereinsstrukturen dahinter.

Besonders traurig ist, dass diese gruselige Rechtsprechung eigentlich
gar kein so großes Problem wäre, wenn es nicht zugleich unangenehme
Zeitgenossen gäbe, die ihre Urheberrechtsverletzungen unbedingt
unterwegs statt zu Hause durchführen müssen, wohl wissend, dass es
im Ernstfall einen Unbeteiligten treffen wird.


Gruß
Volker

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Volker Grabsch
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