Hallo,

On Sat, Feb 15, 2014 at 10:04:20AM +0100, Georg C. F. Greve wrote:

On Saturday 15 February 2014 00.29:26 Christian Kalkhoff wrote:

...

ich habe mich von den Ereignissen des heutigen Tages zu einem offenen Brief (CC-BY-SA) an die Kandidatin der Grünen für das Amt der Bürgermeisterin in München hinreisen lassen. Lest selbst [1]. Bitte gerne auch weiterverteilen, remixen, kommentieren, whatever.

Glückwunsch! Das ist ein sehr gelungener Text aus meiner Sicht.

Finde ich auch!

Ich weiß nicht ob dieser offene Brief damit zusammen hängt, aber ein Kommentator auf Heise schreibt unter dem Titel

"Nallinger rudert zurück"

dass folgendes auf ihrer Facebook Seite zu lesen sein soll:

"Wir Grüne stehen für freie Software und haben es geschafft, dass München mit LiMux weltweit Vorreiter auf dem Weg zu einer offenen und unabhängigen digitalen Welt ist. Doch Vorreiter zu sein, heißt auch erstmal den Weg frei zu kämpfen. Gerade als Politikerin muss ich darauf achten, dass das nicht auf Kosten einiger weniger geschieht. Das sind momentan die städtischen Angestellten in München. Warum? Weil zu wenige Städte freie Software nutzen und es deswegen viele Programme nur für nicht-freie Betriebssysteme gibt. Das Schnittstellenmanagement frisst viel Zeit, Geld und Nerven. Ich fände es gut, wenn wir den Weg der freien Software weitergehen würden und nicht wieder umsteigen müssten. Aber dazu brauchen wir Hilfe. Hilfe von anderen Städten, die auch auf freie Software umsteigen müssten, damit wir die Entwicklungsschmerzen nicht allein tragen müssten; und natürlich von der IT-Branche, die Software für Kommunen derzeit kaum für freie Betriebssysteme wie Linux anbietet. Wenn wir diese Unterstützung erhalten, kann ich die Pressemitteilung unserer Grünen Jugend nur unterstützen: Anwenderfreundlichkeit ausbauen und möglichst unabhängig und frei bleiben."

Den Nachgeschmack, dass sie intern den Weg zurück zu Windows vorgeschlagen haben soll, bekomme ich aber nicht aus dem Mund.

Grüße und schönes Wochenende!

Guido

-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE----- Hash: SHA1

On 16/02/14 00:29, Christian Kalkhoff wrote:

Also wenn ich das so lese, dann ist das kein Zurückrudern. Sie erhebt die städtischen Angestellten zu Opfern der Migration und sagt klipp und klar, dass sie nicht gewillt ist, die Vorreiterrolle von München auf deren Kosten fortzuführen, wenn Sie Oberbürgermeisterin wird.

Ich kriege nicht alle Details mit, aber hier mein Senf dazu.

Frau Nallinger fordert sozusagen ganz Deutschland (oder zumindest schonmal ein paar andere Stadtverwaltungen) dazu auf, ihnen zu Hilfe zu kommen. In diesem Sinne ein Hilferuf. Vielleicht auch eine Drohung "Wenn ihr uns nicht helfen kommt, dann geben wir auf! Kommt nicht nachher weinen!"

Dieser Hilferuf kommt bestimmt nicht nur von ihr, sondern sie hat sich nur entschlossen, sich für diesen Vorschlag einzusetzen.

Einerseits hat sie Recht. Wenn unsere Politiker auf Bundesebene (nicht nur München) nicht endlich kapieren, dass wir es nur schaffen, wenn wir gemeinsam vorgehen, dann wird MS in München früher oder später einen weiteren Sieg gegen unsere Freiheit einfahren. Wenn MS ja sogar schon in den Schulen Werbung für ihre Produkte machen können, dann hat München einen Wettbewerbsnachteil, weil sie ihre IT-Fachkräfte selber ausbilden müssen. Das hat MS schon lange kapiert. Ja, Konzerne sind mächtiger als Staaten. Wir sind hier auf auf offener See mit unserem Katamaran und kämpfen gegen Öltanker.

Andererseits dürfen wir nicht vergessen: das erklärte Ziel eines Staates ist es, das Wohlergehen seiner Bürger zu garantieren und die eigene Souveränität zu schützen. Das erklärte Ziel eines jeden Privatunternehmens dagegen ist es, seinen Besitzern finanziellen Gewinn zu bringen. Als Staat ist es unsere Pflicht, effiziente Schutzmechanismen dagegen aufzubauen. Ja, das ist nicht einfach und nicht kostenlos, aber es ist momentan dringender als Bundeswehr und Straßenbau.

Es ist also spannend. Ich hoffe, dass Frau Nallingers Aufruf bundesweit genügend Gegenstimmen findet von Leuten, die mutig klarstellen "Nein, wir *wollen* frei sein, koste es was es wolle!"

Luc Saffre (in Estland lebender Ostbelgier)

Hallo Sebastian,

schön mal wieder von dir zu hören.

Am 16.02.2014 08:23, schrieb Sebastian "Sebids" Weiland:

Hallo liebe Leute,

Sorry für die Äußerungen von Sabine Nallinger, aber bitte nehmt es nicht so krass ernst, es ist einfach nicht ihr Thema. Auch wenn es jetzt schmerzhaft und peinlich ist und Schadensbegrenzung notwendig macht - sie weiß nicht worüber sie redet und das wird euch die Situation nicht schlechter machen.

Verstehe ich gut. Für euch ist die Situation sicher schlimm. Mir ist auch durchaus bewusst, dass die Haltung von Frau Nallinger in dieser Frage nicht die der Grünen ist. Aus diesem Grund richtet sich mein Brief bewusst nicht an die Grünen sondern an Frau Nallinger.

Deine Aussage, dass sie nicht versteht, wovon sie hier redet, macht es übrigens auch nicht besser. <polemik>Offenbar spricht sie ja zu Themen, von denen sie nichts versteht. Was versteht sie denn von den anderen Themen von denen sie redet?</polemik>

Im Ernst, LiMux muss für Sie als Kandidatin zur Oberbürgermeisterin genauso Thema sein (oder auch nicht, siehe unten), wie die Tunnelpläne durch den englischen Garten, die Kinderbetreuungssituation, etc., etc. Klar ist sie nicht auf allen Gebieten Expertin, aber dann sollte sie auch nicht vorpreschen.

Mich wunderte es nicht, dass jetzt empörte Briefe geschrieben werden mussten.

Bitte, der Brief ist mitnichten empört! Ich bin schlichtweg enttäuscht.

Aber eigentlich kann ich euch versichern, dass ihr euch keine Sorgen machen müsstet, da wir Leute in der Fraktion haben, wie Florian Roth, die in dem Thema topfit sind und auch verantwortlich, im Gegensatz zu Frau Nallinger.

Herr Roth hat das auch als Kommentar unter meinen Blog geschrieben. Finde ich gut, unterstütze ich voll (wobei ich ihm noch eine Frage hintergeschickt habe, vielleicht kannst du ihn darauf hinweisen). Aber es ist eben die Meinung der Fraktion und nicht die von Frau Nallinger.

Das einzige was es zu kritisieren gibt, ist dass sie halt keine Ahnung von Linux hat...Was schade ist.

Findest du? Wenn LiMux für sie kein Thema ist, dann finde ich das für sie persönlich schade, aber nicht schlimm. Dass sie es aber auf Basis dieser offensichtlich unqualifizierten Meinung in den Wahlkampf zerrt und dann auch noch solche fatalen Signale aussendet, das finde ich kritikwürdig.

In München gewinnt freie und open source software auf jeden Fall, der Fehler war wirklich nur diese Äußerung, eigentlich ist dieser Fehler irgendwo ein Fehler der Grünen Jugend München und ihres Teams, mit ihr dieses Thema nie angesprochen zu haben.

Habt ihr es jetzt angesprochen? Wie ist die neuerliche Äußerung von ihr auf Facebook zu werten, dass sie München nicht mehr in der Vorreiterrolle sehen will?

Nur mal so, innerhalb der Grünen Jugend München nutzen die meisten Linux, von Arch über Debian bis Ubuntu!

Freut mich! Hab ich aber auch nicht bezweifelt.

Und auch mit Dominik Krause, der in München auf Listenplatz 8 ist, und somit recht sicher in den Stadtrat kommt, ist ein weiterer Grüner Linux User vertreten...

Zeit für eine LUG im Stadtrat? :)

Glaubt mir, wir als Grüne Jugend haben am meisten facialpalmiert als wir das gelesen haben und der Vorstand hat auch eine PM geschrieben.

EIN Gespräch mit Frau Nallinger, mit der wir ja permanent Kontakt haben, hätte es abwenden können, so ist's echt bitter gelaufen. Ich bitte um Entschuldigung, wird hoffentlich nicht wieder vorkommen. m(

Ich könnte jetzt sagen, das hoffe ich auch. Aber mir ist immer noch nicht klar, ob sie sich nur einen Maulkorb verpasst oder ob sie ihre Meinung geändert hat.

http://www.gjm.de/limux-anwenderfreundlichkeit-ausbauen-unabhaengig-bleiben/

FULL ACK

Ich hoffe trotzdem, dass ihr Eure Wahlentscheidung trotzdem nicht nur daran festmacht und zweitens, mir glaubt dass es nur ein PR Fehler war, dass Frau Nallinger, sich zu einem Thema äußerte von dem sie leider wenig Ahnung hat.

Das glaube ich auch, aber jetzt ist es in der Welt. Es geht hier leider nicht mal mehr so sehr um sie, sondern um das Signal, was sie sendet. Nur sie kann das wieder reparieren, ihr als Grüne könnt höchstens den Abstand zu ihr erhöhen, aber ich denke dass hilft niemandem.

Grüße! Sebastian "Sebids" Weiland von der Grünen Jugend München. EFF CCC

Viele Grüße

Christian FSFE