[FSFE PR][DE] Web-Browser-Interoperabilität: FSFE begrüßt Entscheidung der Europäischen Kommission und bietet Unterstützung an

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Fr Jan 30 10:54:14 CET 2009


Web-Browser-Interoperabilität: FSFE begrüßt Entscheidung der
Europäischen Kommission und bietet Unterstützung an


Am 16. Januar meldete die Generaldirektion Wettbewerb der
Europäischen Kommission, dass sie eine Mitteilung der
Beschwerdepunkte zu Microsofts Bindung des Internet Explorers an
die Betriebssystemsfamilie Windows veröffentlicht habe. Basis
hierfür war eine Beschwerde von Opera, einem europäischen
Unternehmen, das in der Entwicklung von Web-Browsern tätig ist.

Die Free Software Foundation Europe begrüßt die Entscheidung der
Europäischen Kommission und bietet ihre Unterstützung im
kommenden Kartellverfahren an. Wie schon zuvor in einem Brief an
Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes erläutert, ist
wettbewerbsfeindliches Verhalten nicht akzeptabel, sei es über
die Verknüpfung von Produkten mit einem dominierten Marktsegment
oder über die Verhinderung von Standards und faire
Marktzugangsmöglichkeiten.

"Web-Browser werden zu entscheidenden Plattformen für die private
und geschäftliche Computernutzung", erklärt Shane Coughlan, der
FSFE-Koordinator für Rechtsfragen. "Der Markt war bereits
außerstande, eine unfaire Verzerrung des Marktes für
Benutzeroberflächen zu verhindern, und wir können es nicht
zulassen, dass sich so etwas wiederholt."

"Keinem Unternehmen in Europa darf es erlaubt werden, eine
Politik von 'Embrace, Extend and Extinguish' ('annehmen,
erweitern und auslöschen') gegenüber seinen Wettbewerbern zu
betreiben, weder durch Manipulation von Schnittstellen, noch
durch Missbrauch einer dominanten Marktposition durch
Produktbündelung", führt FSFE-Präsident Georg Greve weiter aus.
"Die Firma Microsoft wurde schon früher wegen Beeinflussungen des
Marktes für Arbeitsgruppenserver verurteilt, und wir würden es begrüßen,
wenn die Kommission auch die Beschwerde über Marktmissbrauch in anderen
Segmenten verfolgen würde, die durch das Europäische Komitee für
interoperable Systeme (ECIS) Anfang 2006 eingebracht wurde."


Die vorangehende Meldung der FSFE in dieser Sache findet sich unter
  http://www.fsfeurope.org/news/2007/news-20071221-01

Der Brief an Wettbewebskommissarin Neelie Kroes findet sich hier:
  http://fsfeurope.org/documents/20071219-opera-antitrust.pdf

Über die Free Software Foundation Europe

Die Free Software Foundation Europe (FSFE) ist eine
gemeinnützige, regierungsunabhängige Organisation, die in vielen
Ländern Europas aktiv und in vielen globalen Aktionen involviert
ist. Der Zugang zu Software entscheidet über die Teilhabe an der
digitalen Gesellschaft. Um Chancengleichheit im
Informationszeitalter und die Freiheit des Wettbewerbs
sicherzustellen, widmet sich die Free Software Foundation
Europe (FSFE) der Förderung Freier Software, welche dadurch
definiert wird, dass sie von jedem Menschen uneingeschränkt
benutzt, untersucht, verändert und weitergegeben werden kann.
Dies ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und der Freien
Software politische und rechtliche Sicherheit zu verschaffen,
sind die wichtigsten Ziele der FSFE, die 2001 gegründet wurde.

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