[FSFE PR][DE] FSFE bietet Firmen Unterstützung bei der Einhaltung der Lizenzbedingungen Freier Software an

Joachim Jakobs press at fsfeurope.org
Mo Aug 13 11:25:15 CEST 2007


FSFE bietet Firmen Unterstützung bei der Einhaltung der Lizenzbedingungen Freier Software an

   Die Bedingungen der GNU GPL Lizenz wurden erneut als bindend
   bestätigt, als ein deutsches Gericht entschied, dass Skype seinen
   Verpflichtungen als Distributor nicht nachkam. Die FSFE möchte
   anderen Anbietern helfen, ihre Verpflichtungen durch die GNU GPL zu
   verstehen.

Harald Welte von gpl-violations.org verklagte Skype in München wegen
Missbrauchs von Code unter der GNU GPL, den er für die
Netfilter-Komponente des Linux Kernels geschrieben hatte. Dies ist das
erste Mal, dass eine nicht-deutsche Firma wegen Lizenzverletzungen der
GNU GPL verurteilt wurde. Das gpl-violations.org-Projekt hat jedoch
bereits zahlreiche außergerichtliche Einigungen mit verschiedenen
Anbietern erzielt.

Skype verkaufte das SMC WSKP100 VoIP-Telefon, ohne den Quellcode oder
ein schriftliches Angebot für diesen beizulegen. Skype legte dem Produkt
später zwar einen Zusatztext bei, welcher die Verwendung der GPL
Software erwähnte und URLs zum Download des Quelltextes enthielt, jedoch
erfüllte auch dies die Bedingungen der GNU GPL nicht.

Das Urteil des deutschen Gerichts, das zu Gunsten Harald Weltes ausfiel,
wird von der FSFE begrüßt. "Die Bedingungen der GNU GPL einzuhalten ist
nicht schwierig und dieser Fall verdeutlicht wieder einmal die
Wichtigkeit, dies zu tun", sagt Shane Coughlan, Koordinator der Freedom
Task Force der FSFE. "Skype hat dies nicht erkannt und musste
unglücklicherweise durch ein Gericht an seine Verpflichtungen erinnert
werden. Während viele Anbieter von sich aus daran arbeiten,
Lizenzprobleme aufzulösen, bleiben Schwierigkeiten im europäischen Markt
bestehen. Wir möchten diese so schnell und so freundschaftlich wie
möglich regeln."

"Das Hauptaugenmerk des gpl-violations.org-Projekts liegt darauf,
Probleme auszuräumen, die Anbieter mit dem Vertrieb von Produkten haben,
die GNU GPL Code enthalten", sagt Armijn Hemel, ein Ingenieur im
gpl-violations.org-Projekt. "Wir wollen mit Anbietern zusammenarbeiten,
um langfristige Lösungen für Probleme mit der Erfüllung von
Lizenzbedingungen zu finden. Es ist unser Wunsch, sicherzustellen, dass
jeder nach genau den Bedingungen und Regeln arbeitet, die die Urheber
des fraglichen Codes festgelegt haben."

Es gibt mehrere Wege, auf denen Unternehmen, die GNU GPL Code in Europa
verbreiten, Rat und Hilfe erhalten können. Armijn Hemel, ein Ingenieur
im gpl-violations.org-Projekt, bietet Dienstleistungen zur
Sicherstellung der Übereinstimmung mit den Lizenzbestimmungen für den
Embedded-Bereich an. Auch die Freedom Task Force der FSFE hat vor kurzem
professionelle Beratungsdienste für Unternehmen, die in ihren Produkten
von Freier Software Gebrauch machen, gestartet.

"Es gibt reichhaltige Möglichkeiten für Unternehmen, die mit Freier
Software arbeiten, an Ratschläge und Informationen zu kommen", sagt
Shane Coughlan. "Eine der Aufgaben der FTF ist es, Unternehmen dabei zu
helfen, teure Irrtümer zu vermeiden. Wo die FTF helfen kann, wird sie es
tun. Wenn wir die Antworten nicht selbst erbringen können, werden wir
den Leuten dabei helfen, Kontakt zu externen Informationen oder zu
Fachwissen, das sie benötigen, aufzubauen. Ich kann nicht genug betonen,
dass Unternehmen diese Angelegenheiten keinesfalls ignorieren dürfen."


Die Freedom Task Force finden Sie unter http://www.fsfeurope.org/ftf

Sie können der Freedom Task Force E-Mails senden: ftf at fsfeurope.org

Über die Free Software Foundation Europe:

   Die Free Software Foundation Europe (FSFE) ist eine gemeinnützige,
   regierungsunabhängige Organisation, die in vielen europäischen
   Ländern aktiv und in zahlreiche globale Aktivitäten involviert
   ist. Der Zugang zu Software entscheidet, wer an der digitalen
   Gesellschaft teilnehmen kann.  Freie Software wird dadurch definiert,
   dass sie von jedem Menschen uneingeschränkt benutzt, verändert und
   weitergegeben werden kann. Nur Software, die diese Kriterien erfüllt,
   ermöglicht Chancengleichheit im Informationszeitalter. Dies ins
   öffentliche Bewusstsein zu rücken, die Entwicklung Freier Software
   aktiv zu unterstützen, und ihr dabei politische und rechtliche
   Sicherheit zu verschaffen, sind die wichtigsten Ziele der FSFE, die
   2001 als Schwesterorganisation der nordamerikanischen FSF gegründet
   wurde.

   Weitere Informationen über die Arbeit der FSFE finden Sie auf
   http://www.germany.fsfeurope.org/

Über gpl-violations.org:

   In den letzten 30 Monaten hat gpl-violations.org dabei geholfen, mehr
   als 100 GPL-Verletzungen zu entdecken und zu verfolgen und hat
   zahlreiche außergerichtliche Einigungen erzielt. Das
   gpl-violations.org-Projekt ist ein gemeinnütziges Bestreben,
   kommerzielle Anwender und Anbieter Freier Software mit den
   Lizenzbedingungen, wie sie von den ursprünglichen Autoren vorgesehen
   wurden, in Einklang zu bringen. Das Projekt wurde gegründet und wird
   verwaltet von Harald Welte, einem Entwickler des Linux Kernels und
   Enthusiast Freier Software.

   Für weitere Informationen über das Projekt, seine Mission,
   Meilensteine und Ziele, besuchen Sie bitte http://gpl-violations.org.

Kontakt:

   Free Software Foundation Europe
    Belgien:         +32   2 747 03 57    - 408
    Schweiz:         +41  43 500 03 66    - 408
    Großbritannien:  +44  29 200 08 17 7  - 408
    Deutschland:     +49 700 373 38 76 73 - 408

   Shane Coughlan, FTF Koordinator, FSFE Durchwahl: 408

   Joachim Jakobs, Pressearbeit, FSFE Durchwahl: 404
                                          Mobil: +49-179-6919565