[FSFE PR][DE] DRM.info - über die Gefahren, die durch die Kontrolle privater Mediennutzung entstehen

Joachim Jakobs press at fsfeurope.org
Die Okt 3 16:02:56 CEST 2006


DRM.info - über die Gefahren, die durch die Kontrolle privater Mediennutzung
entstehen

Heute morgen hat eine Gruppe von Organisationen und Autoren DRM.info [1] in
Betrieb genommen. Dabei handelt es sich um eine gemeinsame Plattform über die
möglichen Gefahren des Digitalen Restriktionsmanagement (DRM), die von der
Free Software Foundation Europe (FSFE) initiiert wurde.

"'Deine Geräte trauen Dir nicht', ist die wesentliche Aussage von DRM.
Tatsächlich trauen sie Dir derart wenig, daß sie Dir nicht einmal verraten,
daß Du unter Beobachtung stehst", sagt der Medienkoordinator der FSFE Joachim
Jakobs. "Der Fall des SONY Rootkits hat gezeigt, wie Software heimlich und 
ohne Zustimmung des Anwenders installiert wurde, mit der der Anwender 
anschließend ausspioniert wurde. Und beim Entfernen des Schnüffelprogramms 
wurde dann auch noch das Windows Betriebssystem des Anwenders 
beschädigt." [2]

Wegen der politischen Auswirkung, die die Kontrolle der Verkäufer über die
Käufer von Computern, Media Playern, Handys und anderen Endgeräten mit sich
bringt, wundert es nicht, daß Mancher es lieber sähe, wenn keiner über DRM
Bescheid wüsste. Ein Verantwortlicher von Disney sagte dem 'Economist' [3]
vor einem Jahr: "Wenn die Konsumenten auch nur ahnten, daß es DRM gibt, was
es ist und wie es funktioniert, hätten wir schon verloren.

Im Gegensatz dazu basiert DRM.info auf der Überzeugung, daß die Menschen
informiert und an Entscheidungen beteiligt sein sollten, "die sie in sehr
persönlicher Weise betreffen werden".

"DRM Techniken beruhen darauf, daß Dritte mehr Verfügungsgewalt über Ihre
Hardware haben als Sie selbst und daß ihre Interessen im Verhältnis zu Deinen
im Zweifel überwiegen. Das ist auch dann der Fall, wo Sie legale und legitime
Interessen haben - beispielsweise bei Ihren eigenen Daten", erklärt Georg
Greve, Präsident der FSFE.

Auch die Bibliotheken haben Anlaß, sich über den Einfluß von DRM auf das
Weltkulturerbe, den künftigen Zugang zu freiem Wissen und die Ausübung von
Anwenderrechten unter dem derzeitigen Urheberrecht zu sorgen. "Bibliotheken
sehen DRM als Bedrohung ihrer Tätigkeit, da es den legitimen Zugang zu
digitalen Inhalten erschweren oder sogar verhindern kann", sagt Teresa
Hackett von eIFL.net. "Wir begrüßen DRM.info als eine Plattform für die
öffentliche Debatte bei diesen für die Gesellschaft wichtigen
Angelegenheiten."

Georg Greve faßt zusammen: "DRM.info wird die Stille um DRM beenden und Sie 
können uns bei dieser Aufgabe helfen: Laden Sie sich den DRM.info web button 
jetzt gleich herunter [4] und verlinken Sie Ihre Seite mit uns!"

[1] http://drm.info
[2] http://www.schneier.com/blog/archives/2005/11/sonys_drm_rootk.html
[3] http://www.economist.com/displaystory.cfm?story_id=4342418
[4] http://drm.info/artworks/drm-button


Über DRM.info
        DRM.info ist eine Kooperation zwischen verschiedenen unabhängigen
        Organisationen und Einzelpersonen. Die vorgestellten Perspektiven
	geben die der betreffenden Organisation wieder und sind unabhänigig
	von der Meinung Anderer - es sei denn, es wird ausdrücklich darauf
	hingewiesen. Alle Beteiligten teilen die Bedenken über einen Mangel an
	gesellschaftlicher Debatte zu Themen, die mit DRM Techniken einhergehen.

Beteiligte:
	Consumer Project on Technology (CPTech)
	Electronic Frontier Finland (EFFI)
	Electronic Information for Libraries (eIFL.net)
	Free Software Foundation Europe (FSFE)
	iCommons (iCommons)
	International Federation of Library Associations and
	Institutions (IFLA)
	netzpolitik.org (netzpolitik.org)
	außerdem: der unabhängige Autor Cory Doctorow

Medienpartner:
        Linux Magazin Brasilien
        Linux Magazin Spanien
        PC World.cz, Tschechien

        Punto Informatico, Italien
        "DRM ist ein kritisches Thema wenn wir uns die Effekte dieser
	Techniken auf Innovation und Zugangsfreiheit anschauen. Punto Informatico
	glaubt daran, daß jede dieser Techniken wie DRM, die bereits heute einen
	herausragenden Einfluß auf die Entwicklung der Informationsgesellschaft
	nehmen, auf den Tisch gebracht und einer eingehenden öffentlichen Debatte
	unterzogen werden müssen. Punto Informaticos Aufgabe besteht auch nach über
	zehn Jahren immer noch darin, italienische Internet Anwender darüber zu
	informieren, welche Chancen jeder Einzelne von uns hat, um an der Gestaltung
	unserer digitalen Zukunft teilzunehmen."
        Paolo De Andreis, Punto Informatico, main editor.

        VNU Business Publications Deutschland
        "VNU Germany beteiligt sich an DRM.info, da wir in der Vergangenheit
	erlebt haben und davon überzeugt sind, daß DRM keinen Beitrag zu unserem
	Geschäft leistet, unseren Kunden dient oder neue Möglichkeiten auf dem Markt
	schafft."
        Christian Miessner, Associate Publisher Online
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