[FSFE PR][DE] Die FSFE feiert ihren fünften Geburtstag

Free Software Foundation Europe press at fsfeurope.org
Fre Mar 24 15:27:45 CET 2006


10. März 2006


Die FSFE feiert ihren fünften Geburtstag: "Heutzutage ist entschlossenes
und koordiniertes Vorgehen sogar noch wichtiger geworden, um unsere
Freiheit zu schützen!"


Die Free Software Foundation Europe feierte am 10. März ihren fünften
Geburtstag. Georg Greve, der Präsident der FSFE, nutzte diesen Tag für
einen Rückblick auf ihre Geschichte: "Für mich ist es aufregend, was
wir in den fünf Jahren seit unserer Gründung erreicht haben -- AGNULA,
eines der ersten als freie Software veröffentlichten Projekte, das von
der Europäischen Kommission unterstützt wurde; unsere Bemühungen im
Kartellverfahren gegen Microsoft; den großen Erfolg, den wir letztes
Jahr zusammen mit Anderen bei der Verhinderung von Softwarepatenten in
Europa hatten; unser hervorragendes Ansehen auf UN-Ebene und last but
not least unser Fellowship, das wir letztes Jahr initiiert haben. Ich
hätte so viele große Erfolge niemals innerhalb so kurzer Zeit erwartet."

Und es gibt immer mehr Arbeit für die FSFE. "Wenn sie nicht schon
existieren würde, hätte man heute mehr Gründe, sie ins Leben zu rufen,
als vor fünf Jahren, als wir es taten", erklärt Jonas Öberg, FSFE-
Vizepräsident. Öberg stellt diese Gründe wie folgt dar: "Einige Märkte
im IT-Bereich sind gesättigt. Also ist dort kaum noch Wachstum möglich.
Deswegen versuchen Anbieter proprietärer Software auf der ganzen Welt,
ihre Kunden so fest wie möglich mit jedem möglichen technischen,
politischen und juristischen Mittel an sich zu binden. Diese Art der
'Kundenbindung' ist oft nicht im Interesse der Kunden."

Auch die Aufgabengebiete der FSFE ändern sich weiter. "In den letzten
Jahren haben wir Technologien wie Digital Restrictions Management
(DRM) gesehen, die die Freiheit der User beeinträchtigen und ihnen
vorschreiben, wo und wie sie Daten und Medien verwenden können, die
sie besitzen oder gekauft haben. Diese Einschränkungen können in einer
Gesellschaft nicht geduldet werden, die ihre Zukunft so sehr auf ihrer
Vergangenheit und Gegenwart aufbaut, und die FSFE wird sehr hart daran
arbeiten, um diese Technologien nicht zur Norm werden zu lassen",
meint Jonas Öberg.

"Internationale Unternehmen betreiben verstärkt Lobbyarbeit, um eine
rechtliche Grundlage für Softwarepatente und eine Verschärfung des
Urheberrechts zu erreichen. Politiker sollten sehr genau darüber
nachdenken, ob ihre Wirtschaft tatsächlich von dieser Art der
Monopolbildung profitiert", fügt Georg Greve hinzu.

Er fährt fort: "Die Arbeit der FSFE wird unvermindert fortgesetzt, indem
wir versuchen, den Anwendern und Entwicklern Freiheit zu geben. Um dies
voranzutreiben, wollen wir die Freedom Task Force (FTF) und das GNU
Business Network (GNUbiz) einrichten. Die FTF soll ein stablies
juristisches Netzwerk aufbauen, das Unternehmen und Entwicklern Freier
Software helfen soll, falls sie zum Opfer unbegründeter Angriffe auf
juristischer Ebene werden sollten.  GNUbiz soll zum Katalysator des
Geschäftes mit Freier Software werden, indem es Entwickler,
Systemhäuser, Anwender und andere Beteiligte zusammenbringt. Im Moment
sind beide Projekte noch im frühen Planungsstadium, aber wir hoffen, die
Früchte ihrer Arbeit in nicht allzu ferner Zukunft zu ernten".


  Über die Free Software Foundation Europe

  Die Free Software Foundation Europe (FSFE) ist eine gemeinnützige,
  regierungsunabhängige Organisation, die sich mit allen Aspekten der
  Freien Software in Europa beschäftigt. Der Zugang zu Software
  entscheidet, wer an der digitalen Gesellschaft teilnehmen kann.
  Freie Software wird dadurch definiert, dass sie von jedem Menschen
  uneingeschränkt benutzt, verändert und weitergegeben werden kann. Nur
  Software, die diese Kriterien erfüllt, ermöglicht Chancengleichheit im
  Informationszeitalter. Dies ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, die
  Entwicklung Freier Software aktiv zu unterstützen, und ihr dabei
  politische und rechtliche Sicherheit zu verschaffen, sind die
  wichtigsten Ziele der FSFE, die 2001 als Schwesterorganisation der
  nordamerikanischen FSF gegründet wurde.

  Weitere Informationen über die Arbeit der FSFE finden Sie auf
  http://www.germany.fsfeurope.org/