[FSFE PR][DE] Für die FSFE geht der Kampf im Monopolverfahren gegen Microsoft weiter

Free Software Foundation Europe (FSFE) press at fsfeurope.org
Die Nov 9 13:29:31 CET 2004


Microsoft hat in seinem Kartellverfahren die Unterstützer der
Europäischen Kommission permanent mit Geld gelockt, um der Kommission
die Unterstützung Dritter zu entziehen. Der Rückzugsvereinbarung mit SUN
ist nun eine weitere mit Novell und der CCIA gefolgt.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen bekräftigt die Free Software
Foundation Europe (FSFE) ihren Entschluss, die Europäische Kommission in
diesem historisch einmaligen Kartellverfahren zu unterstützen, in dem
eine baldige Entscheidung zu erwarten ist.

Die Liste derjenigen, die die Kommission unterstützen wird dadurch
kürzer, aber die FSFE und die Software & Information Industry
Association (SIIA) werden weiterhin an dem Verfahren teilnehmen und um
die Belange Europäischer Verbraucher kämpfen. Das Engagement der FSFE in
dem Verfahren und die Unterstützung der Kommission wird durch die
jüngsten Entwicklungen nicht berührt.

"Für kein Geld dieser Welt lassen wir uns die Beteiligung an dem
Verfahren abkaufen. Mein Client nimmt nicht aus bloßem Eigeninteresse an
diesem Fall teil. Unser Ziel ist es, die Kommission darin zu
unterstützen, einige Freiheiten im Markt wiederherzustellen und den
Wettbewerb wieder einzuführen, der vor einigen Jahren verloren gegangen
ist", erklärt Carlo Piana, der die FSFE in diesem Verfahren vertritt.

"Wir glauben, dass wir in Kooperation mit dem SAMBA-Team bisher sehr
gute Arbeit geleistet haben und wir werden unsere Bemühungen zum Nutzen
derer fortsetzen, die im Augenblick allzu einfach vergessen werden --
die Freien Software Entwickler und die Europäischen Verbraucher", fügt
Georg Greve, Präsident der Free Software Foundation Europe, hinzu.

Greve führt weiter aus: "Wir sind ausschließlich durch Spenden
finanziert und engagieren uns deshalb in diesem Fall, weil wir glauben,
dass es eine gute Sache für unsere Spender und für Europa ist. Wir
werden diesen Kampf nicht aufgeben."

"Für das SAMBA Team geht es in diesem Fall um das Herstellen
einheitlicher Spielregeln und darum, Microsoft zur Verwendung von
gebührenfreien, offenen Standards in seinen Produkten zu ermutigen",
erklären Volker Lendecke und John Terpstra vom SAMBA Team. "Wir stehen
in diesem Verfahren voll und ganz hinter der FSFE und der Europäischen
Kommission und werden auch künftig zeigen, wie Microsoft sein Monopol
dazu missbraucht hat, die Softwareinteroperabilität zu behindern und dem
Wettbewerb in Europa Schaden zuzufügen."

Über die Free Software Foundation Europe

   Die Free Software Foundation Europe (FSFE) ist eine gemeinnützige
   regierungsunabhängige Organisation, die sich allen Aspekten der
   Freien Software in Europa widmet. Zugang zu Software
   entscheidet, wer wie an der digitalen Gesellschaft teilnehmen
   kann. Daher erlauben die Freiheiten, Software zu verwenden, zu
   kopieren, zu ändern und weiterzuverteilen, wie sie in der
   Definition der Freien Software beschrieben werden, gleiche
   Chancen im Informationszeitalter.  Diese Problematik ins
   öffentliche Bewusstsein zu rücken und durch Unterstützung der
   Entwicklung Freier Software die Freiheit der Menschen zu
   gewährleisten, sind die Kernanliegen der FSFE, welche im Jahr
   2001 als Schwesterorganisation der amerikanischen FSF gegründet
   wurde.

   Weitere Informationen: http://www.germany.fsfeurope.org

-- 
Joachim Jakobs <jj at office.fsfeurope.org>
Press Speaker - FSF Europe (http://fsfeurope.org)
In der Roede 24, 64367 Mühltal (Tel: +49-179-6919565)