[FSFE PR][DE] Pressemitteilung AGNULA: ein "lebendiges Ökosystem" für Entwickler und Anwender Freier Musiksoftware
Joachim Jakobs
press at fsfeurope.org
Mit Jun 9 12:30:50 CEST 2004
**AGNULA: ein "lebendiges Ökosystem" für Entwickler und Anwender*
Freier Multimediasoftware*
"Für große Tonstudios wäre es sicher interessant, wenn sie ihre
Audiosoftware flexibel individuell auf ihre Bedürfnisse hin anpassen
könnten - schliesslich müssen sie heute erst beim Hersteller fragen,
wenn sie was geändert haben wollen. Das kostet Zeit und Geld."
so die Einschätzung von Michael Spiess, Toningenieur aus dem
Südbayerischen Babensham.
Und für die kleine Dorfband sei so Spiess - die Freiheit, mit der
Software das zu tun, was sie tun wollten allemal von Vorteil: "Unter
Windows gibt es viel, aber auch viel Schrott - professionelle
Anwendungen laufen unter GNU/Linux oder Apple. Gerade Hobbymusiker
sind aber häufig zum Improvisieren gezwungen. Die heute üblichen Systeme
lassen genau das nicht zu."
"Die künstlerische Freiheit in technischer Hinsicht herstellen" - so
hätte das Motto von AGNULA (A GNU/Linux Audio distribution -
www.agnula.org) lauten können : Im Rahmen des EU Projekts wurden zwei
lauffähige GNU/Linuxdistributionen für Debian und Redhat speziell für
professionelle Musiker und Multimediaautoren entwickelt - "AGNULA stellt
somit heute schon die umfangreichste Freie Softwareumgebung für Künstler
überhaupt", ist sich Projektleiter Nicola Bernadini sicher. Zu den
bereits vorhandenen Anwendungen
gehören auch Synthesizer oder eine graphische Benutzungsoberfläche zur
Bedienung von "Csound" - einer in "C" geschriebenen (ebenfalls freien)
Klangsoftware. Der technische Leiter Andrea Glorioso sieht AGNULA als
"Ökosystem" aus Entwicklern und Anwendern: "Wir brauchen die Erfahrungen
der Anwender, um Fehler beheben zu können, die bei der Anwendung
auftreten. Deshalb ist es von größter Bedeutung, möglichst viele
Entwickler und Anwender von den Vorteilen Freier Software zu überzeugen.
Je mehr Menschen an diesem Ökosystem teilhaben, desto lebendiger kann es
sich entwickeln. Deshalb muß AGNULA so schnell wie möglich die kritische
Masse bei Entwicklern und Anwendern erreichen."
Auch in rechtlicher Hinsicht will AGNULA Beispiel für andere Freie
Software Projekte sein: Von besonderer Bedeutung ist für den Präsidenten
der Free Software Foundation Europe (FSFE) Georg Greve, die
AGNULA-Sammlung Freier Software davor zu bewahren, "durch proprietäre
Software verunreinigt zu werden. Damit gibt es ein 'Freiheits
Gütesiegel' für Anwender, die wissen, daß sie bei "AGNULA" immer die
volle Freiheit bekommen."
An dem Projekt (1.4.2002 - 1.4.2004) waren beteiligt:
* IRCAM Institut de Recherche et Coordination
Acoustique/Musique) - Paris
* Universitat Pompeu Fabra, Music Technology Group - Barcelona
* Kungl Tekniska Högskolan (KTH), Music Acoustics Group -
Stockholm
* Free Software Foundation Europe
* Red Hat France
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Joachim Jakobs <jj at office.fsfeurope.org>
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