Digitale Autonomie immer gefragter in den Niederlanden +++ REUSE Booster +++ Torsten Grote

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Mon Jun 28 13:08:29 UTC 2021


 = Digitale Autonomie immer gefragter in den Niederlanden +++ REUSE Booster +++ Torsten Grote =

[ Online lesen: https://fsfe.org/news/nl/nl-202106.de.html ]

Digitale öffentliche Dienste in den Niederlanden sind immer mehr von
monopolistischen Firmen abhängig. Das niederländische Team der FSFE
fordert daher aktiv digitale Rechte. Im Juni 2021 haben wir REUSE
Booster ins Leben gerufen, um Freie-Software-Projekte mit rechtlichen
Ratschlägen zu Urheberrechten zu unterstützen. Und wir interviewen
Torsten Grote, ein FSFE-Mitglied, der die Notwendigkeit von freien
Android-Geräten schon sehr früh betont hat.

 == Die digitale Autonomie der Niederlande ist untergraben; Forderungen für Freie Software werden lauter ==

Die Niederlande wird immer mehr von einer digitalen Infrastruktur
abhängig, die von wenigen monopolistischen Firmen dominiert wird. Obwohl
der niederländische Cybersecurity-Rat die damit verbundenen Risiken
erkennt, wird in seinem Bericht der Fokus auf Offene Standards und Freie
Software vernachlässigt, obwohl dies nachweislich die optimale
Vorgehensweise bei solch einem Problem wäre. Die FSFE fordert die
niederländische Regierung auf, standhaft zu bleiben und sowohl die
digitale Sicherheit, als auch die digitale Autonomie durch Verwendung
Offener Standards und Freier Software in den Griff zu bekommen [1].
Damit würden die Niederlande auch ihrer früheren Selbstverpflichtung
gerecht werden, standardmäßig Freie Software einzusetzen.

Unser Team verteidigt die digitalen Rechte in den Niederlanden mit
Nachdruck. Jos van den Oever fand 2018 heraus, dass die App 'Debat
Direct' nicht auf seinem Smartphone mit Firefox OS verfügbar ist. Anders
gesagt: Die offizielle App zur Beteiligung an parlamentarischen Debatten
wurde nicht unter einer freien Lizenz veröffentlicht. Jos' Nachfrage an
den Quellcode der App wurde abgelehnt, somit brachte er den Fall vor
Gericht. Der niederländischeStaatsrat entschied am 31. März 2021, dass
das Parlament nicht verpflichtet sei, den Quellcode zu veröffentlichen.
Somit bleibt die Beteiligungs-App allen, die ausschließlich Freie
Software verwenden wollen, verwehrt [2].

Jos van den Oever, die Person hinter der Initiative, ist ein
Freiwilliger bei der FSFE und Teil unseres niederländischen Teams.
Dessen Mitglieder blieben sogar während der Pandemie in Kontakt, als es
darum ging, Stände für Online-Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen.
Nico Rikken, einer der beiden Koordinatoren, teilt seine Erfahrungen mit
dieser Umstellung in einem Blogpost und ruft alle Interessierten auf,
der FSFE-Community in den Niederlanden beizutreten [3].

 == REUSE Booster unterstützt Freie-Software-Projekte bei Lizenzierung ==

REUSE hat die Lizenzierung von Freie-Software-Projekten erleichtert.
Entwicklerinnen und Entwickler können auf standardisierte Methoden
zurückgreifen, um alle Dateien in einem Projekt mit der gewählten Lizenz
und einer Notiz zu den Urhebern zu versehen. Ein Tutorial, viele FAQs,
ein unterstützendes Tool und eine API wurden veröffentlicht, um Zeit zu
sparen und die Einstiegshürde herabzusetzen.

Mit REUSE Booster geht die FSFE einen Schritt weiter. Freie-Software-
Projekte können individuellen Support [4] von Rechtsexperten im Bereich
Lizenzierung und Urheberrecht bekommen. Jedes Projekt wird indiviuell
analysiert, die Empfehlungen werden auf die jeweilige spezifische
Situation hin ausgesprochen. Registiert euch [5] bis zum 8. Juli, um
euer Projekt ebenfalls teilnehmen zu lassen.

 == 20 Jahre FSFE: Möglichkeiten für Freie Betriebsysteme auf Smartphones mit Torsten Grote ==

In unserem vierten Geburtstags-Artikel erinnern wir uns an die Zeit
zurück, als die ersten Smartphones auftauchten. Wir interviewen [6]
Torsten Grote, der bereits 2012 Freie-Software-Alternativen für
Smartphones entdeckt hat. Sowohl als Softwareentwickler, als auch als
Aktivist für Freie Software, teilt Torsten seine Erinnerungen an die
Entwicklung Freier Apps und Betriebssysteme für Smartphones. Am Ende
nutzen wir die Chance, um ihn nach heutigen Optionen für die Befreiung
unserer Smartphones zu fragen.

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In diesem Jahr feiert die FSFE ihren 20. Geburtstag. Unterstütze unsere
Arbeit für die nächsten 20 Jahre. [7]

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 == Intern: Die FSFE migriert ihre IRC Instanz nach Libera Chat. ==

Findet heraus, wie ihr uns beitreten könnt [8]. Wir ziehen von Freenode
in Richtung Libera Chat um, nachdem dessen ehrenamtliches Personal dort
großteils abgezogen ist. Wir teilen unsere Beweggründe für die Migration
unserer IRC-Präsenz.

 == Was wir gemacht haben ==

Am 28. Juni hielt Erik Albers, Sustainability Programme Manager der
FSFE, einen Vortrag am Runden Tisch "How do we shape and grow a green
tech sector?" [9], der von den Grünen/EFA organisiert wurde. In seiner
Präsentation erklärte Erik, welche Rolle Softwaredesign bei den
Auswirkungen von digitalen Technologien auf die Umwelt spielt. Der Runde
Tisch ist Teil von umfangreichen Bestrebungen der Grünen/EFA, um ein
grünes digitales Manifest zu verfassen.

Am 23. Juni moderierte Lucas Lasota, Deputy Legal Coordinator bei der
FSFE und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Humboldt-Universität in
Berlin einen Runden Tisch zu den Themen Cybersecurity, Menschenrechte
und digitale Souveränität. Hierbei wurde er von Katerina Yordanova und
Elisabetta Biasin unterstützt, die beide am KU Leuven Centre für IT und
IT-Recht tätig sind.

Am 23. Juni hielt Irmhild Rogalla einen Vortrag im FSFE-Women-
Gruppenmeeting über die Barrierefreiheit von Videokonferenz-Tools und
sprach sich für eine Plattform aus, die für alle nutzbar ist. Die FSFE-
Women-Gruppe [10] trifft sich einmal im Monat in gemütlicher Atmosphäre
und bietet einen offenen Austausch über neue Entwicklungen im Bereich
Freier Software. Die Meetings beziehen sich meistens auf ein
spezifisches Thema.

Am 19. Juni, präsentierte [11] Matthias Kirscher, der Präsident der FSFE
"20 Years FSFE: The long way for software freedom" auf der openSUSE
Conference, um die Besucher über unsere Arbeit als unabhängige
Organisation zu informieren.

Am 18. Juni präsentierte [12] Bonnie Mehring, Junior Projektmanagerin
der FSFE "Public Money? Public Code!: A campaign framework to promote
software freedom" auf der openSUSE Conference. In ihrem Vortrag erklärte
sie, wie das Gerüst der Kampagne dafür genutzt werden kann, Richtlinien
für Freie Software zu adaptieren. Dies kann zum Beispiel in öffentlichen
Behörden, einer Bibliothek, einer Universität, einer Stadt oder sogar
auf Landesebene erfolgen.

Am 16. Juni fand das Meeting des niederländischen FSFE-Teams [13] statt,
welches regelmäßig einmal monatlich durchgeführt wird. Alle können an
diesem Meeting teilnehmen, und es kann auf Englisch gewechselt werden,
falls jemand kein Niederländisch versteht.

Am 10. Juni nahm Erik Albers an einer Veranstaltung namens "
Zukunftswerkstatt Smart Living" [14] teil, wo Experten nachhaltige
Optionen für die derzeit stattfindende Digitalisierung des Alltags
diskutierten.

Am 5. Juni veranstalteten Lina Ceballos und Alexander Sander einen
Workshop [15] unter dem Motto 'Public Money? Public Code!' für unsere
italienischen Mitglieder.

Am 4. Juni nahm Lucas Lasota an der Impropedia Show [16] teil, um dort
über Freie Software, Routerfreiheit und digitale Rechte zu sprechen. Das
Evenet wurde vom KuZe Potsdam veranstaltet.

Am 1. Juni war Alexander Sander im GnuLinuxNews-Podcast GLN011 zu Gast.
Er sprach [17] über Freie Software während der Corona-Krise.

Am 1.Juni stellte [18] Alexander Sander die "Public Money? Public
Code!"-Kampagne auf dem Netzpolitischen Abend vor, der von der Digitalen
Gesellschaft durchgeführt wurde. Er betonte hierbei, dass es keine
politischen Ausreden gäbe, dieses Konzept nicht durchzuführen.

Am 27. Mai traf sich die Berliner Gruppe der FSFE für ihr regelmäßiges
Meeting, bei dem Bildung im Fokus steht. Miriam von "Die Lernwerkstatt"
stellte die gleichnamige Organisation vor und hielt einen Vortrag über
digitales Lernen mit Vorschlägen zu Plattformen und Techniken auf diesem
Gebiet. Darauf folgte eine Gruppendiskussion. In der Berliner Gruppe
sind alle eingeladen, über "Freie Software und Bildung" zu diskutieren,
Erfahrungen zu teilen und an der Befreiung von Wissen und Bildung in
Berlin und über seine Grenzen hinaus mitzuwirken.

Am 26. Mai hielt Alexander Sander einen Vortrag, in dem er erklärte,
warum und wie öffentliche Behörden Freie Software einsetzen sollten
[19]. Er hob die Vorteile dieses Vorgehens heraus, sowohl für die
Behörden als auch für die Ökonomie und die Gesellschaft. Die aktuellen
Beschaffungsmöglichkeiten und ein Ausblick für die folgenden Jahre
wurden diskutiert.


 == Aktiv werden ==

Zieh dir eines dieser T-Shirts an und erzähle deinen Mitmenschen etwas
über die Defintion von Freier Software. Wenn wir das Recht haben, die
Software zu nutzen, zu verstehen, zu teilen und zu verbessern, handelt
es sich um Freie Software. Unsere T-Shirts werden zu 100% aus
organischer Baumwolle herstellt und unsere Kollektion [20] beinhaltet
eine Auswahl an Farben und Sprüchen.

 == An unserem Newsletter mitwirken ==

Wenn ihr Gedanken, Bilder oder Neuigkeiten mit uns teilen wollt, schickt
sie bitte zu uns. Unsere Adresse lautet wie immer newsletter at fsfe.org.
Wir freuen uns darauf, von euch zu hören! Wenn ihr außerdem uns und
unsere Arbeit unterstützen wollt, tretet unserer Community bei und
unterstützt uns mit einer einmaligen oder monatlichen [21] Spende. Unser
Dank gilt der Community und den Freiwilligen, Unterstützern und
Spendern, die unsere Arbeit möglich machen. Und ein Dank geht an die
Übersetzer, die es möglich machen, dass ihr den Newsletter in eurer
Muttersprache lesen könnt.

Eure Redakteurin, Fani Partsafyllidou

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Die größten finanziellen Auswirkungen für die FSFE in der Zeit der
physischen Distanz stellen die Absagen der Freien Software-Konferenzen
dar, darunter auch unsere eigenen Veranstaltungen. Um die Freie-
Software-Bewegung am Leben zu halten, denkt bitte darüber nach, einen
Teil eures Konferenz-Budgets an Freie-Software-Organisationen, etwa die
FSFE, zu spenden [22].

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Zur Diskussion [23]

-- 
Free Software Foundation Europe <https://fsfe.org>
FSFE News <https://fsfe.org/news/news.en.rss>
Upcoming FSFE Events <https://fsfe.org/events/events.en.rss>
Fellowship Blog Aggregation <https://planet.fsfe.org/en/rss20.xml>
Free Software Discussions <https://fsfe.org/contact/community.en.html>

  1: https://fsfe.org/news/2021/news-20210521-01.de.html
  2: https://fsfe.org/news/2021/news-20210611-01.de.html
  3: https://blogs.fsfe.org/nico.rikken/2021/06/23/how-the-netherlands-group-grew-in-covid-times/
  4: https://fsfe.org/news/2021/news-20210609-01.de.html
  5: https://reuse.software/booster/
  6: https://fsfe.org/news/2021/news-20210625-01.de.html
  7: https://my.fsfe.org/donate?referrer=https://fsfe.org/news/nl/nl-202106.html
  8: https://fsfe.org/news/2021/news-20210525-01.de.html
  9: https://www.greens-efa.eu/en/article/event/how-do-we-shape-and-grow-a-green-tech-sector
 10: https://wiki.fsfe.org/Teams/Women
 11: https://peertube.tv/videos/watch/1fd019fd-2fcf-4777-8b3a-59ac647ab542
 12: https://peertube.social/videos/watch/c3ae2ad6-f2e0-4168-a28b-f7b2c73e154f
 13: https://wiki.fsfe.org/LocalGroups/BNL
 14: https://www.ressourcenwende.net/veranstaltung/zukunftswerkstatt-smart-living-nachhaltig-gerecht-selbstbestimmt/
 15: https://wiki.fsfe.org/Activities/ContactingAdministrationsForPMPC
 16: https://www.youtube.com/watch?v=fKLrPONLk-M
 17: https://gnulinux.ch/gln011-podcast
 18: https://peertube.social/videos/watch/585c88dd-4f2b-450c-9ffc-66005f11e030
 19: https://public-money.confetti.events/
 20: https://fsfe.org/order/index.de.html
 21: https://my.fsfe.org/donate?referrer=newsletter
 22: https://my.fsfe.org/donate?referrer=newsletter
 23: https://community.fsfe.org/t/702


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