Umgang mit dem "Sturm" (Re: FSFE ruft RMS zum Ruecktritt auf...)

Bernhard E. Reiter bernhard at fsfe.org
Mo Mär 29 13:38:18 UTC 2021


Hallo Geza,

Am Samstag 27 März 2021 13:03:14 schrieb Geza Giedke:
> Mir faellt es aber schwer, das Statement der FSFE von der Kampagne gegen
> RMS zu trennen, die nach meiner Einschaetzung den Bereich der
> akzeptablen Meinungsaeusserung in Richtung des Mobbings verlaesst. 

das macht es so schwer, es gibt beides
 a) kritikwürdiges Verhalten von RMS (und dem Board der FSF)
    (Welches intern bei der FSF bekannt ist, es wurde von FSFE und anderen
    häufig angesprochen, wie Du einer anderen Email vorschlägst.
    Leider wird das wenig erklärt und steht nicht in den beiden offenen
    Briefen (die ich kenne). Florian hat das hier auf der Liste versucht.)
 b) Ein stark negativer persönlicher Anwurf (der mit teils einseitig
    und auch falsch dargestellten Aspekten begründet wird).

Da die öffentliche Empörung über beides sehr schnell verläuft,
aber kaum differenzierte Begründungen wahrnimmt, mussten wir uns
als FSFE schnell positionieren und können für beide Dinge nicht schnell 
detaillierte Erklärungen schaffen. (Uns fehlt auch ein Teil der Dinge, die in 
den USA vorgehen, vorgegangen sind.)

Hier ist noch eine Erklärung aus dem Heise-Forum:
https://www.heise.de/forum/heise-online/Kommentare/Lautstarker-Protest-gegen-Richard-Stallmans-Rueckkehr-zur-FSF/Es-wird-besser-werden/posting-38620119/show/

"""
Es gibt jetzt zwei Arten von Kritikern: diejenigen wie ich, die bei ihm [RMS] 
fehlende Sozialkompetenz erkennen und ihn deswegen für nicht geeignet halten, 
eine Organisation zu führen, in der auch mitunter zwischenmenschliche 
Konflikte durch die Leitung einfühlsam gelöst werden müssen und diejenigen, 
die ihn als toxischen alten weißen Mann aus ideologischen Gründen 
fertigmachen wollen. 
"""

> (Das  FSFE-Statement selbst macht sich zwar keine klar benannten Vorwuerfe
> zu  eigen, faellt aber zeitlich genau mit der Kampagne zusammen, die durch
> Angriffe in Vice und und im Github-OSI/Mozilla/SUSE/TOR-Brief dominiert
> wird und wird von Gegnern wie Unterstuetzern von RMS (hier, in den Foren
> der FSF auf Heise und Golem und in der Presse) als Parteinahme in der
> fuer diese Kampagne interpretiert.

Wie auch der folgende Kommentar wahrnimmt, scheint die Gruppe der 
Kritisierenden insgesamt mehr direkte Erfahrung mit RMS und auch mehr 
beigetragen zu haben
https://www.heise.de/forum/heise-online/Kommentare/Lautstarker-Protest-gegen-Richard-Stallmans-Rueckkehr-zur-FSF/Debatten-Wahrnemung-von-der-GCC-Mailingliste/posting-38629574/show/

"""
Die Entwickler und Projektleiter würden RMS durchaus gerne loswerden und sehen 
sein Handeln kritisch. Aber Leute, die sonst nichts zu sagen haben, spielen 
sich plötzlich auf und gefallen sich in der neuen Rolle als Wortführer.
"""

Was sollen wir als FSFE machen? Werden wir differenzierter, dann werden wir 
noch mehr vereinnahmt. (In die eine oder andere Richtung. Verkürzen geht 
immer. Also lieber knapper.)

> Es steht auch kein Wort drin, dass 
> man sich evt von besonders boesartigen Angriffen auf den langjaehrigen
> Verbuendeten distanziert.)

"Bösartig" unterstellt Absicht.
Es gibt allerdings einige Kritiker, welche die Probleme von RMS Verhalten
wirklich noch nicht verstanden haben. Denen können wir keine Absicht 
unterstellen. Und neblig zu sagen, dass Teil der Vorwürfe unberechtigt und 
unfair ist, bedeutet diese Vorwürfe genau zu benennen und zu analysieren,
damit werden sie in beide Richtungen neu veröffentlicht. :/

Gruß,
Bernhard

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