FSFE ruft RMS zum Ruecktritt auf...

Geza Giedke geza at giedke.de
Sa Mär 27 12:15:04 UTC 2021


Hallo Florian,


On 3/26/21 11:34 PM, Florian Snow wrote:> Geza Giedke <geza at giedke.de>
writes:>> ich habe die FSFE bisher nicht als Teil einer "progressiven
Bewegung">> gesehen> Ich hätte es anders ausgedrückt, aber egal wie man
es nennt, ist es uns> wichtig, dass wir allen Menschen offenstehen.  Wir
wollen niemanden> ausschließen, schon gar nicht weil sie durch das
Verhalten einzelner vor> den Kopf gestoßen werden.  Und selbst wenn es
einem egal wäre, wie sich> andere hier fühlen, dann wäre es trotzdem aus
strategischen Beweggründen> und Eigennutz gut, sich so zu verhalten,
dass möglichst viele Menschen> sich hier vertreten fühlen.  Denn jeder
Mensch, der hier neu dazukommt> und sich beteiligt, ist ein Gewinn für
Freie Software.
das ist eine gute Regel, aber nicht das Prinzip, dem alles unterzuordnen
waere; und es gehoert *beides* dazu: sich moeglichst so zu verhalten,
dass man niemanden verletzt oder ausschliesst und die Idiosynkrasien der
anderen moeglichst zu tolerieren - wobei "moeglichst" meint, dass man
angemessene Anstrengungen unternimmt, die beiden Ziele zu erreichen. Und
nach meiner Einschaetzung mangelt es im vorliegenden Fall mehr an der
Toleranz denn an willkommenheissendem Verhalten.

Aber ich akzeptiere, dass andere das offenbar anders sehen.

>> „Man gebe mir sechs Zeilen, geschrieben von dem redlichsten Menschen,
>> und ich werde darin etwas finden, um ihn aufhängen zu lassen“.
> 
> Das ist vollkommen richtig.  Ich denke nur es ist ein Unterschied wenn
> man jemanden wiederholt auf Probleme hinweist und sich trotzdem nichts
> ändert.

dem wuerde ich zustimmen - aber wenn sich so gar nichts [an RMS'
angeblich problematischem Verhalten] geaendert hat, wie kommt es dann,
dass die handvoll Anschuldigungen sich auf Jahre und Jahrzehnte
Zurueckliegendes beziehen? (die bei der Attacke 2019 vorgebrachten sind
ja dieselben wie die, die der OSI/Mozilla/SUSE-Offene-Brief jetzt wieder
anfuehrt);

Die beiden Schreiben der FSFE (das welches RMS' Ruecktritt begruesste
und das, welches jetzt seine Rueckkehr kritisiert) machen sich die
Argumente der Hetzkampagne und die dortigen Boykottaufrufe zwar nicht
explizit zu eigen und sind, fuer sich genommen, legitime
Meinungsaeusserungen. In dem Zusammenhang, in dem sie stehen, dass
naemlich ein langjaehriger Verbuendeter einer solchen Kampagne
ausgesetzt ist, faellt es mir aber schwer, sie anders zu verstehen als
eine implizite Unterstuetzung dieser Kampagne mit ihren boeswilligen und
falschen Vorwuefen.


Ich haette mir erst eine Verteidigung RMS' gegen die ungerechtfertigen
Angriffe gewuenscht und dann, wenn der Angriff abgewehrt ist, ein
Gespraech mit der FSF ueber die kritik, die ihr habt. Wenn damit nichts
erreicht wird, beendet man die Zusammenarbeit mit der FSF. Zum Feind
sollte sie damit noch lange nicht werden, denn an ihrem Einsatz fuer die
Sache der Freien Software besteht ja kein Zweifel.

Gruesse
 Geza

PS: Vielleicht sind in diesem Thread die Meinungen jetzt auch
ausreichend ausgetauscht. Damit der Fokus zur Freien Software
zurueckkehren kann, werde ich versuchen, die Diskussion nicht zu
perpetuieren (und falls ich's nicht lassen kann ggf per PM antworten).


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