Einladung zum Online-Treffen der FSFE Community Bonn am Montag um 19 Uhr

Florian Snow floriansnow at fsfe.org
Do Mär 11 20:43:06 UTC 2021


Hi Antje,


Antje Kazimiers <ntj at allesjetzt.net> writes:
> Was Mut macht, ist dass es immer mehr Frauennetzwerke in der IT gibt:
> Women Who Code, PyLadies, DjangoGirls etc. und das alles nicht mehr
> nur in Berlin sondern auch in ein paar anderen Städten.

Das finde ich auch gut.  Ich glaube das auch auf der Arbeit zu
beobachten: Die erste Frau, die in einer komplett männlichen Abteilung
anfängt, muss vermutlich wesentlich mehr Energie aufbringen, um diesen
Schritt zu tun, als Frauen, die dann zumindest schon ein paar weitere
Frauen in der Abteilung sehen.  Und das ist unabhängig davon, dass die
Kollegen alle nett sind und gar keinen Unterschied zwischen Frauen und
Männern machen, denn man hat trotzdem eine Art Außenseiterrolle.  Auch
auf IT-Veranstaltungen gibt es denke ich ähnliche Dynamiken.  Es ist
nicht so, dass die Frauen ausgeschlossen werden, aber im Gegenteil,
vielleicht bekommen sie auch zu viel Aufmerksamkeit, entweder einfach
weil sich die anderen schon kennen und die neuen begrüßen wollen oder
auch weil besonders stark versucht wird, die Frauen einzubinden.  Ich
kann das halt nur vermuten, weil ich es ja nicht selbst erfahren kann,
aber ich denke solche Frauengruppen können helfen, diese Hürden zu
senken.

Es mag auch daran liegen, dass ich zunehmend darauf achte, aber ich sehe
auch mehr Programmiertutorials von Frauen online.  Wenn das dann Videos
sind, findet man leider auch oft Kommentare zum Aussehen.  Nicht mal
negative Kommentare, aber ich finde es dann schon schade, dass das das
erste ist, was manchen einfällt.  Aber von den Videos selbst geht denke
ich eine gute Wirkung aus, zumindest hoffe ich das.


> Ansonsten finde ich ja, dass ein IT-Job schon in gewisser Weise
> attraktiv für Frauen sein kann, da man recht flexibel und auch gut von
> zuhause aus arbeiten kann. Mich hatte eine Mutter mal explizit
> angesprochen, dass sie Programmieren lernen möchte, um in die IT zu
> wechseln, um auch von zu Hause aus arbeiten zu können. Ist nur nicht
> das Killerargument, wenn man bei Teenagern die Lust am Programmieren
> wecken möchte. 🙂

Die Frage, die sich mir dabei noch aufdrängt, ist, welche anderen
Stellschrauben man noch anpacken müsste, damit nur die Frauen auf sowas
achten müssen, die auch gerne von zu Hause arbeiten, z.B. weil sie ein
Kind betreuen möchten.  Meine Vermutung ist, dass manche Frauen in der
IT vielleicht auch besser verdienen würden als ihr Partner und dann der
Partner aus finanzieller Sicht erst mal zu Hause bleiben würde.  Das
spielt ja bei vielen Familien eine Rolle.

Die Teenager bekommt man vielleicht schon übers allgemeine
Technikinteresse.  Ich habe den Eindruck das verschiebt sich ohnehin
etwas, weil ein Einstiegspunkt, die Videospiele, weniger männlich
dominiert werden.  Zumindest bei meinen Azubis hab ich den Eindruck, dass
das sowohl für Männer als auch für Frauen oft der Beginn des Interesses
war.  Und in meiner Jugend haben Frauen eher keine Videospiele gespielt,
weil das was "für Jungs" war.  Aber das ist jetzt nur ein sehr
anekdotischer Eindruck.


> Ja aber Frauen-Netzwerke sind wichtig. Also falls es hier Frauen auf
> der Mailing-Liste gibt, die Lust auf solch ein Netzwerk innerhalb der
> FSFE haben, könnt ihr mir gern direkt schreiben.

Ich fände es toll, wenn sowas zu Stande käme und ich denke es gäbe für
sowas sicher auch finanzielle Unterstützung, sobald diese hilfreich
wäre:
https://fsfe.org/news/2021/news-20210219-01

Happy hacking!
Florian


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