Threema vs Element/Matrix als Zweitsystem für den Notfall

Bernhard E. Reiter bernhard at fsfe.org
Mi Jul 14 07:05:48 UTC 2021


Hi Roland,

mein Hauptpunkt ist, dass wir die Leute aufklären müssen,
damit sie selbst eine für sich passende Entscheidung treffen können.

Und meiner Vorstellung der Rahmenbedingungen der Aufgabe, welche JokerGermany  
knapp geschildert, kann es gut sein, dass Threema besser passt, als andere 
IT-Alternativen und gleichzeitig ein guter Schritt hin zu mehr Freier 
Software ist. Da wir beide das Umfeld nicht genauer kennen, mag es auch 
anders ein.
 

Am Dienstag 29 Juni 2021 23:53:14 schrieb Roland Hummel:
> Ich verstehe nicht, wie ein zentralisierter Messenger mit proprietärer
> Serverkomponente in guter Schritt hin zu Freier Software ist,

Die Frage ist: Woher kommt die Organisation oder die Leute, welche das 
Einsetzen möchten? Wofür wird das gebraucht.

Hoch proprietär zu Client Software Freie Software und sicherer,
wäre ein deutlicher Schritt hin zu Freier Software.

Weiterhin: Wenn die Lösung mit mehr Dezentralität, offenen Schnittstelle
und Freie Software-Komponenten viel schlechter passt, dann hinterlässt sie 
verbrannte Erde. Das können wir nicht wollen. Dann lieber schrittweise 
vorgehen.

> aber vielleicht gewichte ich Freiheit im Zweifel halt immer über Sicherheit
> (es ist natürlich völlig okay, das andersherum zu sehen, ich finde es
> nur nicht schlüssig im Hinblick auf das, was die FSFE im Kern will).

Die FSFE möchte mehr Freie Software verbreiten und damit auch die Freiheit
der Nutzenden erhöhen. Aus meiner Sicht ist es deshalb wichtig, keine 
absoluten Empfehlungen für praktische IT-Lösungen in einem bestimmten 
Einsatzbereich zu machen, sondern auf die Umstände zu achten und die 
nächsten, zumutbaren Schritte zu gehen.

Die Menschen und damit zentral die Benutzbarkeit sind der zentrale Faktor (und 
damit der teuerste Punkt) bei IT-Lösungen. Eine kaum benutzbare IT-Lösung 
wird immer problematisch sein, selbst wenn sie den höchsten "Grad" an 
Freiheit verspricht. Wenn ich da keine Kommunikationspartner:innen habe, dann 
ist das für die Leute sogar weniger "frei".

Deshalb können wir als FSFE einzelnen Personen oder Einrichtung durchaus in 
einer konkreten Sotuation als nächsten Schritt etwas mit etwas mehr 
proprietärer Softwar raten und auf den nächsten Schritt zielen. 
(Was anderes ist sowei so überhaupt nicht möglich, da es praktisch kaum 
realexistierende IT-Lösungen komplett ohne proprietäre Software-Komponenten 
gibt, und wenn es nur der Microcode auf dem Chip ist.)

Gleichzeitig müssen wir die Möglichkeiten für viele weitere Schritte 
erweitern, denn in die Sackgasse sind Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und 
Bürger:innen schon über Jahre hinweg reingefahren.

Viele Grüße,
Bernhard

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