Interessantes Interview

Antje Kazimiers ntj at allesjetzt.net
So Feb 28 10:03:35 UTC 2021


Hallo,

Ein interessantes Interview und ich habe großen Respekt davor, so ein 
umfangreiches Projekt wie Zettlr in einer Nebentätigkeit zu entwickeln!

Ein paar Aussagen verstehe ich nicht so ganz oder handelt es sich nur um 
Ungenauigkeiten?

"Ich halte es nicht für sinnvoll, dass Softwareentwickler Geld für ihre 
Software verlangen."
"Wofür man Geld verlangen können sollte ist alles was mit Support zu tun 
hat."

Also auch mit der Entwicklung von Open-Source Software kann man Geld 
verdienen, wenn man quasi im Auftrag eines Kunden / einer Kundin eine 
Software entwickelt oder weiterentwickelt, das Ergebnis dann aber als 
freie Software jedem zur Verfügung stellt.
In dem Online-Gastvortrag zu Freier Software mit Prof. Dr. Peter 
Gerwinski (HS Bochum) im November letzten Jahres, der auf der FSFE 
Mailingliste angekündigt wurde, wurde das auch so besprochen und Prof. 
Gerwinski hat von seinen Erfahrungen berichtet, als er das so gehandhabt 
hat.
Interessant ist dann aber schon, dass der/die nächste das Produkt quasi 
umsonst erhält.

"Zum Glück ist das auch die Tendenz zur Zeit wenn man sich die großen 
Firmen anschaut die viele Programme kostenfrei zur Verfügung stellen."

Aus Entwicklersicht ist das doch der 2. Weg, wie man von freier Software 
leben kann, also dein Arbeitgeber erlaubt es dir / besteht darauf / hat 
nichts dagegen, dass die Software unter einer freier Lizenz 
veröffentlicht wird.

"Wenn ich mit so etwas wie Zettlr mal Geld verdienen sollte würde ich es 
wohl irgendwie anders aufbauen. Und sei es basierend auf Forschungsgeldern."

Guter Punkt.

"Sofwareentwicklung ist ganz gut um sich so eine Dissertation zu 
finanzieren, aber längerfristig möchte ich da nicht voll einsteigen. Da 
bin ich dann doch zu sehr der Opensource-Entwickler."

Also da ja viele Wege in dem Interview genannt wurden, mit Open-Source 
seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, kann es sich hier nur um eine 
Ungenauigkeit handeln meiner Meinung nach.

"
*FW: *Nutzt du auch selbst überwiegend freie Software in deinem 
Arbeitsalltag?
*H:* Ausschließlich. Von meinem Betriebssystem MacOS, und Avid Protools 
abgesehen nutze ich nur Opensource-Programme zur Zeit.
"

Da musste ich ein bißchen schmunzeln, aber in dem WebMontag Kiel - 
Interview [1] mit Sven Thomsen wurde auch gesagt, dass bei der 
Umstellung von Arbeitsplatzrechnern auf Open Source das Betriebssystem 
für ihn gar nicht die oberste Priorität hat, sondern zuerst sollen die 
Anwendungen auf den Rechnern umgestellt werden und danach erst das 
Betriebssystem.

Grüße,
Antje

[1] https://www.youtube.com/watch?v=MhVP1Ozc35s

Am 26.02.21 um 13:21 schrieb Dr. Michael Stehmann:
> Hallo,
>
> zwar schon etwas älter, aber ein in verschiedener Hinsicht 
> interessantes Interview mit einem Entwickler Freier Software (aus 
> Bonn), der einen geisteswissenschaftlichen Hintergrund hat:
>
>     https://fw.asta-bonn.de/?p=309187
>
> Gruß
> Michael
>
>
> _______________________________________________
> Mailing Liste der freien Software Freunde e.V.
> discuss at freie-software.org
> http://lists.gnupg.org/mailman/listinfo/discuss
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