britischer ARM-Hersteller von NVIDIA übernommen

Volker Diels-Grabsch v at njh.eu
Mo Dez 13 10:23:20 UTC 2021


Hallo,

Florian Weimer wrote:
> > Es gibt haufenweise Single Board Computer, System-on-Module,
> > System-in-Package, mit unterschiedlichen Ausprägungen und
> > Rechenleistungen, für Hobby-Anwender*innen ebenso wie für die
> > Industrie.
> 
> Das sind entweder Spezialanwendungen (also mit eigenen Kernel usw.),
> oder die Rechenleistung ist eher im Bereich eines Raspberry Pis und
> nicht so recht mit aktuellen Smartphones/Laptops vergleichbar. Will
> sagen, da läßt man nicht freiwillig Rechen-Jobs laufen.
> 
> (Ich hatte eher erwartet, daß jeman diese Smartphones/Laptops als
> Alternative vorschlägt.)

Ich habe den Eindruck, dass diese Diskussion in vollkommener
Unkenntnis des PINE-Projektes geführt wurde, daher möchte ich an
dieser Stelle ein wenig für dieses großartige Projekt werben:

Das PINE-Projekt produziert ARM-Systeme und sogar RISC-V-Systeme in
allen möglichen Varianten.  Dabei setzen sie in Sachen Software
komplett auf die FLOSS-Community und werfen ihnen gerade _keine_ BLOBs
oder Kernel-Forks von fraglicher Qualität vor der Füße.  Stattdessen
gibt es Entwicklungsgeräte zum Produktionspreis, Projekt-Spenden,
Dokumentationen / Specs und viel Kommunikation.  Das PINE-Projekt ist
zweigeteilt, in einen Community-Bereich und dem Hardware-Vertrieb.

Den Community-Bereich findet ihr unter:

    https://pine64.org/

Dort findet ihr auch ihr Projekt-Statement:

    | The PINE64 community is large, vibrant and diverse. Independent
    | and partner-project developers, hackers and hardware
    | enthusiasts, privacy advocates and FOSS geeks - you name it,
    | we’ve got 'em all. They all contribute to the project thereby
    | shaping it and determining its course. This page is community
    | run, as is the Wiki, the chats as well as the forums.

Den Hardware-Bereich findet ihr unter:

    https://pine64.com/

Dort seht ihr eine beeindruckende Liste ihrer ARM- und RISC-V-Systeme.
Achtung, einige dieser Systeme sind noch experimentell:

    - Pinebook(Pro): Alternative zum Chromebook, gute Leitung, gut abgehangen.

    - PinePhone(Pro): echtes Linux-Smartphone, kein Android-Kram, aber noch experimentell!

    - Rock(Pro)64: Alternative zum Raspbery Pi, gut abgehangen.

    - Quartz64: Nachfolger von Rock64, enorme Leistung für ein SOC, experimentell!

    - SOPINE/SOQUATZ: Wie Rock(Pro)64 oder Quartz64, aber

    - PineNote/PineTab: Tablet-Computer mit echtem Linux

    - PineTime: Armbanduhr a.k.a. Smartwatch mit echtem Linux

    - Pinecil: Lötkolben, der über ein RISC-V-System gesteuert wird. (Ja, ein frei programmierbarer Lötkolben! WTF?!)

Da hier im Thread die Frage nach Server-Hardware aufkam: Hier sehe
ich gleich 3 Bereiche, in denen das PINE-Projekt punkten kann:

(1) Der Quartz64 kann es bereits mit vielen "klassischen"
    Server-Hardware aufnehmen, für typische Webapplikationen ist er
    fast überdimensioniert, aber man kann ihn sich ja in mehrere VMs
    einteilen.

(2) Für sehr kleine Sachen (Webseiten, etc.) ist der Rock(Pro)64 aber
    auch schon komplett ausreichend.

(3) Wenn es um hohe Leistung geht, sind SOPINE, SOQUATZ & Co
    interessant: Da geht es darum, möglichst viele der Rock64 oder
    Quartz64 zu einem großen Cluster zu verschalten.  Da jedes
    einzelne System relativ klein, kompakt, preiswert und stromsparend
    ist (im Vergleich zu klassischer Server-Hardware), kann man hier
    auf Masse setzen und sich ganz viele dieser "Klötzchen"
    zusammenstecken.


Gruß
Volker

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Volker Diels-Grabsch
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