Nachhaltigkeit und Freie Software (war: Ethische Lizenz)

Carsten Knoll carsten.knoll at posteo.de
So Aug 1 20:19:17 UTC 2021


Sehr spannende Diskussion!


Die "Nachhaltigkeits-Aktivisti" für nachhaltige Digitalisierung zu
sensibilisieren ist ein Kernanliegen der Bits&Bäume-Bewegung [1].

Meine These dazu: Wenn wir diese Zielgruppe bisher schlecht erreichen,
dann müssen wir besser (d.h. überzeugender) werden, die Relevanz unserer
Themen herauszustellen.

Ein paar Ansätze:


"Datensammeln -> Gezielte Werbung -> Mehr Konsum -> Ressourcenverbrauch
-> Umweltzerstörung"


"Kritik des konra-nachaltigen Konsumkapitalismus auf Instagram ist wie
ein EndeGelände Plenum im Tankstellenbistro." (pointiert in
Rechtfertigungsposition bringen und damit das Thema setzen)

Freie Software ermöglicht erhebliche Nutzungsdauerverlängerungen von
alter Hardware. -> Ressourcenschonung.


Umweltbeirat der Bundesregierung (2019):
"Digitalisierung ist heute Brandbeschleuniger für Ressourcen-Raubbau und
Ungleichheit" [2]


Engagement für Umweltschutz ist oft oppositionelles politisches
Engagement. Tracking und Überwachung sind somit konkret gefährlich.
Freie Software, und allgemein digitale Kompetenz sind essentiell.


Videos:

Viktor Schlüter: Warum Klimaschutz und Datenschutz zusammengehören
https://yewtu.be/watch?v=HGyRk0lW0FE


Zoom Out – Gesprächsabend über die zunehmende (Markt-)macht von
Internetkonzernen und über den Umgang mit den eigenen Daten

https://video.dresden.network/w/i2dq6DdY1dj9dDLHavAyqj?start=7m55s



Definitiv bedarf es auch eine zielgruppenspezifische Ansprache. In
meiner Wahrnehmung unterschätzen viele Befürworter:innen von Freier
Software wie weit vorn man manche (grundlegend aufgeschlossenen)
Menschen abholen muss, sowohl sprachlich als auch thematisch. Das heißt
auch ehrliches Verständnis für fehlendes Vorwissen haben und Details,
die man selber spannend findet erstmal zugunsten der Verständlichkeit
erstmal weglassen.


Was auch ein möglicher Ansatzpunkt ist: "Aufmerksamkeitstausch". Auch
die anderen Weltverbesserungsgruppen haben das Problem, dass ihre
wichtigen Botschaften zu wenig Aufmerksamkeit bekommen. Hier könnte man
einen Deal machen: Wir organisieren einen gemeinsamen Info-Abend, unsere
Tech-Blase hört 30 min Euch zu, dann hört Ihr uns 30 min zu und
anschließend gibt es noch Zeit für allgemeinen Austausch und Fragen.



Wir – als Bits&Bäume-Bewegung – sind mit diesem Ziel zugegebenermaßen
auch noch nicht übermäßig erfolgreich, aber wir arbeiten dran.
Unterstützung und konstruktive Kritik willkommen. In diesem Zusammenhang
erwähnenswert: am 02.09. gibt es das nächste größere Community-Treffen
[3], wo dieses Thema super hinpassen würde.

Es gab und gibt auch Workshops zu dem Thema: [4].


Beste Grüße,
Carsten



[1] https://bits-und-baeume.org/de

[2]
https://netzpolitik.org/2019/umweltgutachten-digitalisierung-ist-heute-brandbeschleuniger-fuer-ressourcen-raubbau-und-ungleichheit/

[3]
https://wiki.bits-und-baeume.org/community-treffen/#wiki-toc-2-community-treffen-2021-09-02

[4]
https://discourse.bits-und-baeume.org/t/online-workshop-nachhaltigkeit-und-digitalisierung-zusammenbringen/1063



On 28.07.21 16:02, Kristian Rink wrote:
> Hallo Roland;
> 
> danke, ich werd's mal versuchen. Die Grund-Herausforderung, die ich dort
> immer wieder erlebe, ist analog zu anderen digitalen Themen: Die
> "Lücke", die es zu überwinden gilt, ist viel zu groß. Das sind oft(?)
> Menschen, die hier zwei Meilen weit zurück sind und denen Zeit,
> Interesse fehlt, erstmal die Voraussetzungen dafür zu haben, "Digitales"
> überhaupt als für Nachhaltigkeit relevantes Thema wahrzunehmen. Das ist
> vermutlich weit weniger offensichtlich, ales es das für uns scheint...
> 
> Am 28.07.21 um 14:32 schrieb Roland Hummel:
>>
>> falls es ich mal ergibt, wäre ich für Rückmeldungen aus Deinem Umfeld
>> zu unseren Ausführungen in "Freie Software als Voraussetzung für
>> Nachhaltigkeit im digitalen Zeitalter" [1] dankbar.
> 
> Viele Grüße,
> Kristian
> _______________________________________________
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