git + emal + gpg + tor -> Online Wahlsystem?

Carsten Knoll carsten.knoll at posteo.de
Di Nov 10 23:47:28 UTC 2020


On 10.11.20 23:36, Florian Snow wrote:
> Hallo nochmal,
> 
> 
> Carsten Knoll <carsten.knoll at posteo.de> writes:
>> Ich wurde in einem Staat geboren in dem bei Papierwahlen, die als frei
>> und gerecht bezeichnet wurden, Zustimmungswerte von 90% und mehr
>> erreicht wurden.
> 
> Ich finde das ist ein interessanter Punkt.  Hat irgendwer geglaubt, dass
> die Wahlen frei waren?  War das zumindest in Stichproben nachprüfbar?
> Gab es auf den Stimmzetteln verschiedene Optionen?

*irgendwer* bestimmt. Viele aber auch nicht. Oder so halb. Ich kann das
nicht abschließend beurteilen ich war noch zu jung und wenn ich jetzt
mit Menschen rede sind deren Erinnerungen von der heutigen Perspektive
mit geprägt.

Auf den Stimmzetteln gab es manchmal verschiedene Optionen. Aber die
Frage war eher ob man einen gültigen oder ungültigen Stimmzettel abgab.

Es gab, soweit ich weiß Wahlkabinen, aber die zu benutzen, galt als
verdächtig. Offenbar hatte man da etwas zu verbergen.

Diesen Aspekt finde ich wichtig, wenn heutzutage über Anonymität
diskutiert wird.


> 
> 
>> Und dann wären dort Manipulationen viel schwieriger.
> 
> Davon bin ich nicht überzeugt.  Was hindert den Diktator daran, alle
> Stimmen selbst abzugeben? 

Basierend auf meinem System: müsste er 1. and alle
Voting-Authorization-Tokens kommen. Dazu muss er drei Server übernehmen.
Und er müsste zusätzlich die privaten Schlüssel von allen Usern kapern.
Wenn er das kann, braucht er sich auch nicht mehr wählen lassen.


> Mal abgesehen davon wissen wir auch jetzt
> recht gut, wo Wahlen manipuliert werden, auch wenn wir nicht den genauen
> Umfang kennen.

Wir dürfen hier nicht vergessen, dass wir unser System von innen heraus
und die anderen von außen beurteilen. Wenn in unserem System manipuliert
*würde* – was ich nicht glaube – dann wäre ziemlich unwahrscheinlich,
dass offen darüber berichtet würde.


> 
> 
>> Das zeigt mir aber, dass man von einem oder auch mehreren schlechten
>> Umsetzungsbeispielen nicht auf die grundsätzliche Unbrauchbarkeit eines
>> Prinzips schließen kann. Und die gleiche Logik beanspruche ich für
>> Online-Wahlen.
> 
> Da stimme ich dir schon zu, aber die elektronische Wahlen scheitern
> nicht an der Umsetzung, sondern führen prinzipiell neue Probleme ein,
vielleicht


> die wir nicht lösen können. 
Von diesem Umfassenden Geltungsanspruch der Aussage bin ich nicht überzeugt.



> Mal ganz abgesehen davon, dass die
> Einstiegshürden sowohl zum Wählen als auch bei der Kontrolle erheblich
> erhöht werden.

Sie werden aus meiner Sicht nicht "erhöht" sondern verschoben.

Ich brauche ein Endgerät, muss aber dafür nicht zum Wahllokal. Ich kann
im Wahllokal nicht mitzählen, aber dafür den Datensatz aller Stimmen
runterladen und selber auswerten.

Was besser ist, ist aus meiner Sicht Ansichtssache.

Gruß,
Carsten.



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