Re: Befreiung der Haushalte , der Behörden, ... von Microsoft-Software

Kristian Rink mail at zimmer428.net
Mo Mai 25 04:54:31 UTC 2020


Moin;

Am 22.05.20 um 12:56 schrieb Christian Imhorst:
> 
>> Den Beleg dafür haben wir hier in Mülhein an der Ruhr, wo ein
>> aktives Mitglied des Linuxtreff für die evangelische Kirche Server
>> für Marix/ Riot und Jitsi anbietet, die wir im Linuxtreff nutzen
>> können
> 
> Das ist meistens das Problem: Es hängt an einer Person und wenn die
> keine Lust mehr hat, ist diese Infrastruktur nicht mehr Zugänglich.

Same here. Weil es dazu passt: Die Kirchgemeinde im Viertel hat zu 
Beginn des Lockdowns Flyer in die Briefkästen geworfen, in denen sie 
darauf aufmerksam gemacht hat, auch "digital vernetzt" zu sein. Konsequenz:

- Es gibt einen YouTube-Channel, in dem Gottesdienste und Andachten live 
gestreamt werden oder archiviert verfügbar sind.

- Für die Jugend-Arbeit gibt es einen Discord-Channel.

- Für die "Älteren" gibt es eine WhatsApp-Kontaktnummer und -Gruppe.


Auf eine Mail (Datenschutz et al) von mir hat der Pfaffer sogar mit 
einem Anruf(!) geantwortet. Erklärung kurz und knapp: Er ist diesen 
Diensten gegenüber skeptisch, weswegen er etwa seine Konfirmanden via 
E-Mail organisiert. Aber: Die Digitalisierung helfe in diesen Tagen, 
überhaupt "irgendetwas" tun zu können. Dafür braucht er aber mehr als 
eine Person, die das halbwegs sicher beherrscht, und dafür hat er Leute 
gefunden - drei Frühzwanziger, die in der kirchlichen Jugendarbeit mit 
einem praktikanten-ähnlichen Vertrag gebunden und über ein paar Jahre 
planbar "da" sind. Und die haben eben WhatsApp, YouTube, Discord 
mitgebracht, weil sie sich zutrauen, das für das "Viertel" zu pflegen 
und auch eventuelle Fragen von Nutzern mit inhaltlichen oder technischen 
Problemen zu beantworten.


Das ist der Umkehrschluß zu oben: Es hängt zu oft an einzelnen Personen 
und dem, was die mitbringen, weil Digitalisierung insbesondere in 
Kirchen, Vereinen, ... oft ad-hoc und ungeplant ist, es dafür weder 
Budget noch (in manchen Fällen) Einsicht in die echte Notwendigkeit gibt 
und meist diejenigen, die den Strukturen vorstehen, jene, die das in 
Eigenregie und mit eigener Kraft machen wollen, dann eben gewähren 
lassen und nicht weiter fragen. Dann gewinnen eben wieder die 
Plattformen mit der größten Verbreitung - und dann darf man in Mastodon 
endlose theoretische Diskussionen darüber führen, warum Menge an Nutzern 
für eine Plattform doch keine kluge Metrik ist. Nun ja... :|

Viele Grüße,
Kristian


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