Re: Befreiung der Haushalte , der Behörden, ... von Microsoft-Software

Kristian Rink mail at zimmer428.net
Mi Mai 20 06:01:08 UTC 2020


Hi;


Am 19.05.20 um 18:03 schrieb Christian Imhorst:
> 
> Windows, Android, iOS mit MS-Office etc sind aber alles Systeme, mit
> denen die meisten Menschen ihre Aufgaben prima erledigen können. Es gibt
> keinen Grund wechseln zu wollen, außer man ist motiviert genug,
> Freiheit, Unabhängigkeit, Nachhaltigkeit, Privatsphäre,
> Individualisierung etc. zu wollen.
> 

Dem kann ich nur uneingeschränkt zustimmen. Das ist auch meine 
Erfahrung: Die Menschen sind mit den Werkzeugen, die sie haben, in 
*ihrer* Welt zufrieden und kommen damit klar. Bis auf wenige 
Ausnahmefälle (mit elementary OS auf Laptops funktionierte das zuletzt 
ganz gut) wurde mit einem Wechsel auf Linux für diejenigen in meinem 
Umfeld, mit denen ich das versucht habe, die Welt danach erst mal 
spürbar komplizierter, selbst in Kleinigkeiten. Und jene, bei denen 
Linux als Desktop hier sehr gut klappt, nutzen eigentlich nur einen 
Chrome oder Firefox und die Mehrzahl ihrer Anwendungen (Kalender, Mail, 
...) im Web. Dort haben wir dann zwar einen Linux-Desktop, aber über 
Unabhängigkeit und Privatsphäre brauchen wir dort nicht mehr zu sprechen.

Deswegen glaube ich auch immer noch überzeugt: Wenn es eine "offene" 
IT-Infrastruktur geben soll, die den o.g. Anforderungen entspricht *und* 
die Endnutzer dort abholen kann (muss), wo sie jetzt stehen, dann 
gelingt das nicht ohne eine gewisse Planung und Koordination, zu der 
auch nicht "nur" Code gehört, sondern Usability, Software-Ergonomie und 
so banale Dinge wie Infrastruktur-Betrieb. Also so etwas wie Librem oder 
die e.foundation für Smartphones versuchen: Nicht nur Bits zum 
Installieren, sondern auch die Dienste dahinter - Synchronisation, Mail, 
Storage, ... - die Endnutzer meist selbst noch schwerer bereitstellen 
können als etwa eine OS-Installation. :|

Viele Grüße,
Kristian


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