Re: Befreiung der Haushalte , der Behörden, ... von Microsoft-Software

Christian Imhorst christian.imhorst at fsfe.org
Di Mai 19 16:03:13 UTC 2020


Hi,

Am 19.05.20 um 10:24 schrieb Dr. Michael Stehmann:
> Hallo,
> 
> Am 18.05.20 um 21:30 schrieb Antje Kazimiers:
> e sich vl. an eine professionelle Firma wenden, das Linux zu
>> pflegen. Aber eine Schwierigkeit hierbei sehe ich schon in der Vielzahl
>> der Distributionen von Linux: U- Xu und Kubuntu bzw. verschiedene
>> Desktops hierfür, KDE, Mint, dann Gentoo, ich selbst benutze Manjaro
>> Linux usw usf.

> Menschen, die neu einsteigen oder GNU/Linux
> ausprobieren möchten, sage ich: "Nimm' die Distribution, die auch Dein
> 'Nachbar' hat." Und füge hinzu, dass mit 'Nachbar' eine erreichbare,
> hilfsbereite Person gemeint ist.

und da fangen unsere Probleme an, warum sich Linux bzw. FOSS auf dem
Desktop noch nicht so richtig durchgesetzt hat: Die imaginären Nachbarn
nutzen idR Windows. Wenn sie ein Problem haben, ist es nicht schwer,
jemanden zu finden, der ihnen helfen kann.  Also technische
Unterstützung: Ich denke, dass die allgemeine tägliche Unterstützung
durch Menschen in Ihrer Umgebung für viele Menschen bei der Benutzung
von Technologie entscheidend ist.

Verfügbarkeit: Die Situation hat sich verbessert, aber für viele
Menschen ist schwer möglich, einen Laptop mit vorinstalliertem Gnu/Linux
zu kaufen, geschweige denn ein Tablet oder Smartphone mit LineageOS,
Ubuntu Touch etc, da es für ein Mainstream-Publikum einfach nicht
zugänglich ist, außer vielleicht Chromebooks.

Die Menschen fühlen sich mit dem System, das sie normalerweise benutzen,
wohl. Es kann schwierig sein, ein neues System zu erlernen, das sich von
dem unterscheidet, das sie schon immer benutzt haben, es sei denn, es
gibt einen klaren Vorteil, der sie durch diese Lernkurve motiviert.

Windows, Android, iOS mit MS-Office etc sind aber alles Systeme, mit
denen die meisten Menschen ihre Aufgaben prima erledigen können. Es gibt
keinen Grund wechseln zu wollen, außer man ist motiviert genug,
Freiheit, Unabhängigkeit, Nachhaltigkeit, Privatsphäre,
Individualisierung etc. zu wollen.

Wegen Wahlfreiheit: Finde ich auch wichtig, sie zu haben, was ich aber
unter Gnu/Linux häufig nicht verstehe ist, warum gelöste Probleme immer
wieder aufs neue gelöst werden müssen, z.B. Paketmanager: Warum benötigt
gefühlt jede Distribution ihren eigenen Paketmanager? Freie Software
sollte ja eigentlich dazu da sein, dass das Rad nicht ständig neu
erfunden werden muss. Aber okay, finde ich jetzt auch nicht so
problematisch. :-)

Viele Grüße
Christian




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