Re: Befreiung der Haushalte , der Behörden, ... von Microsoft-Software
Ilu
ilu at fsfe.org
Mo Mai 18 23:26:44 UTC 2020
>> Ich denke, bei Haushalten ist es auch eine Frage des "Könnens" im
>> Sinne von "in der Lage sein": ... <snip>
>
> Genau das, leider. Mit den fast 24 Jahren, die ich jetzt versuche,
> Linux-Desktops für nicht-technische Privat- und professionelle
> Fachanwender interessant zu machen, ist das leider auch vollständig
> meine Erfahrung. :(
Meine Erfahrung mit Privathaushalten (zugegebenermaßen überwiegend
Familien) ist eine etwas andere:
1. Es wird benutzt, was vorinstalliert ist. Das Problem ist bekannt,
aber für irgendwelche Installationsabenteuer sind weder Zeit noch Nerven
vorhanden. Auf das (Nicht)Vorhandensein von Kompetenz kommt es überhaupt
nicht an.
2. Wenn Anwendungssoftware fehlt, nimmt man gerne FOSS, denn die kostet
nichts (konkret: LOffice und Gimp).
3. Die Schule benutzt FOSS, die Schüler ärgern sich, denn FOSS ist keine
Edelmarke und also uncool.
4. Kinder/Jugendliche wollen Windows, denn auf Linux laufen aktuelle
Spiele nicht.
5. Ich kenne im Privatbereich niemanden, der zur Wartung eine Firma
beauftragt oder das auch nur in Erwägung ziehen würde. Im Notfall machen
das die Kinder/Enkel und die nehmen Windows.
"Mangelnde Kompetenz" ist eine Ausrede für "Keine Zeit" und "ich oder
meine Kinder zocken". Und das sind zwei ernstzunehmende sachliche
Gründe, gegen die es derzeit kein Argument gibt.
In diesem Szenario kann man nur bei den Schulen (d.h. bei den
Landesregierungen und Kommunen) ansetzen, wie es die FSFE bereits tut.
Solange Windows vorinstalliert verkauft wird und Spiele unter Linux
nicht laufen, ist im Privatbereich für die FSFE nichts zu holen.
Viele Grüße
Ilu
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