Re: Bundesbehörde will Microsoft Teams einsetzen

JokerG ermany sp4m.an.joker at gmail.com
Fr Mär 6 13:54:21 UTC 2020


Also Quasi matrix, openproject und nextcloud in einem.
Das ist schon ein Brett...
Ich schau es mir mal an...

Was mich momentan stört ist das unkomplizierte "alles in die Cloud"
verschieben ohne das die Folgen wirklich abgeschätzt werden.
Wenn es wenigstens selfgehostet wäre....
Es wird immer mehr in die Cloud verschoben und ich bin der Meinung, dass
mal eindeutig geklärt werden soll, ob das wirklich zulässig ist.
Bei nextcloud nutzen wir wenigstens eine saatliche Institution (nicht das
ITZBund)
Dort ist festgelegt:

> Es ist jedoch ausdrücklich untersagt, Daten, Unterlagen oder Informationen
> in der Cloud zu speichern, die einen hohen Schutzbedarf aufweisen.

)
Bei Office 365 und OneDrive steht zwar 1TB Speicher zur Verfügung, aber
keine staatliche Institution. Aber man darf ja "nur" Daten mit normalen
Schutzbedarf speichern...
Hier fängt es an, was ich schon bedenklich finde.
Aber der nächste Kandidat, der versucht immer mehr die Kunden dazu zu
drängen in die Cloud zu verschieben, ist SAP.
Im Privatwirtschaftlichen Bereich angeblich sogar relativ erfolgreich.
Irgendwann geben Sie vielleicht gar kein Support mehr für das Selfhosting.
HR war wohl kurz davor...
Das ist wie ein Frosch im Kochtopf und alle schauen nur zu...
Am Anfang der Einführung von Office 365 hatte wohl zum Beispiel das
Personalreferat eigene Office 2019 Lizenzen, mittlerweile nutzen die auch
Office 365.
Langsam werden immer mehr die Grenzen des erlaubten und ertragbaren
verschoben indem man die Entscheider daran gewöhnt oder indem die Offline
Versionen schlicht eingestellt werden.
"Wenn wir das machen, können wir auch das machen..."

Am Fr., 6. März 2020 um 08:33 Uhr schrieb Kristian Rink <mail at zimmer428.net
>:

> Hallo *;
>
> viel Erfolg in dem Thema.  Eigene kurze Reflektion: Bei uns wird Teams
> und O365 seit Anfang des Jahres eingeführt. Ich bin aus verschiedenen
> Gründen kein großer Freund dieser Lösung.
>
> Aber: Vergleiche mit Werkzeugen wie Matrix, ... hinken. Verglichen mit
> Teams ist Matrix ist nicht nur nicht diesselbe Liga, sondern nichtmal
> derselbe Sport. Wenn Do O365 hast, dann hast Du mit Teams eine Lösung,
> die diesen ganzen Kram  (Office, Kalender, Dokumente, Aufgabenplanung
> mit Scrum- oder Kanban-Board, Wiki, Ticket-System, ...) in einen Rahmen
> zusammenführen kann, in dem Du relativ "bruchlos" mit all den Daten
> arbeiten kannst. Davon ist Matrix meilenweit entfernt, auch wenn ich
> die Lösung schätze.
>
>
> Es sind letztlich zwei Probleme, die wir seit langem kennen und für die
> wir, wie mir scheint, keine Lösung haben:
>
> - Mir fällt keine FLOSS-/selfhosting-fähige Lösung ein, die dem
> *funktional* auch nur *annähernd* nahekommt. Und da sprechen wir nur
> über eben die Funktionen, die Integration, Bedienbarkeit der Anwendung,
> Verzahnung mit dem Desktop-Office auf Windows, Verfügbarkeit auf
> mobilen Geräten, ... . Dort reden wir noch nicht über Betrieb oder
> Administration der Infrastruktur. Den Matrix-Server schaue ich mir
> privat immer mal wieder zum Spaß an, und nach wie vor ist das Software,
> die ich zwar cool finde, bei der ich im gegenwärtigen Stand (Qualität,
> Dokumentation, Verlauf von Updates, ...) nie und nimmer gezwungen sein
> möchte, damit für eine größere Struktur 24x7-Verfügbarkeit zuzusichern.
>
> - Bei IT passiert jetzt seit Jahren das, was in anderen Segmenten
> (Fuhrparks, Gebäudebetrieb, ...) seit sehr viel längerer Zeit gang und
> gäbe ist: Behörden, Unternehmen, ... merken auch aufgrund wachsender
> Anforderungen und Komplexitäten und gestiegener Anforderungen an
> Compliance (siehe auch Themen wie DSGVO, teilweise ISMS, ...), dass IT-
> Betrieb in professioneller Form keine Kompetenz ist, die sie haben oder
> aufbauen können. Also diskutieren wir nicht mehr darüber, ob auf dem
> eigenen Blech Microsoft oder FLOSS läuft, sondern wir diskutieren
> darüber, wie wir das eigene Blech wegbekommen und "ein Stück Groupware"
> als fertige Infrastruktur zu definierten SLAs von einem Dienstleister
> einkaufen.
>
>
> Die Frage wäre also: Welche Alternative könnten wir einer
> "Kundeneinheit" (ganz gleich ob Unternehmen oder Behörde) empfehlen,
> die als Anforderungen hat, (a) funktional einigermaßen nah an dem zu
> sein, was O365 in seiner Gänze kann, und (b) diese Lösung verfügbar als
> Dienst aus einer vertrauenswürdigen Quelle einkaufen zu können? Dort
> wird leider die Luft schnell dünn, und ich sehe das eigentlich auch nur
> über kluge Politik und Technologieförderung lösbar. Es gibt
> Bruchstücke, aus der man Lösungen wie O365 oder Teams zusammenbauen
> könnte, aber das müsste jemand tun. publiccode oder vergleichbare
> Initiativen könnten dort helfen. Aber dort sind wir im Moment leider
> noch nicht. :(
>
> Viele Grüße,
> Kristian
>
>
>
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