FSFE-Matrix-Server (war: zu OT ... - jetzt wieder on topic Kommunikation in FOSS :-))

Roland Hummel roland.hummel at student.hu-berlin.de
Mo Okt 7 18:55:46 UTC 2019


Lieber Ilu, lieber Kristian,

On 10/7/19 6:27 PM, Ilu wrote:
> Hallo Liste,
> 
> wir sind hier auch dazu übergegangen, nur noch einen Messenger zu
> benutzen. Die Mailingliste ist noch vorhanden, aber verwaist. Nach
> meiner Erfahrung ist in Messengern der Umgangston durchweg angenehmer.
> Aus irgendeinem Grund verleiten Mailinglisten immer mal wieder zu
> unangenehmer Kommunikation - je nach Liste mehr oder weniger. Warum weiß
> ich nicht, aber bei uns intern ist das auch zu beobachten. Bei denselben
> Leuten!
> 
> Allerdings benutzen wir weder Slack noch Discord, sondern Matrix/Riot.
> Dieses inzwischen sehr ordentliche Protokoll wollte ich hier nicht
> unerwähnt lassen. Wir sollten das viel mehr promoten. Dafür braucht es
> mehr Server. Matrix.org ist völlig überfüllt und eigentlich auch nicht
> für den Produktivbetrieb gedacht.
> 
> Die FSFE sollte sich einen Matrix-Server zulegen. Das wäre ein ganz
> wichtiger Schritt zur Förderung freier Kommunikation.

jep, aber wurde das nicht schon im Zuge der Diskussion mit dem Thema
"Freie Alternative zu einer Whatsapp/Threema-Gruppe" im Juli 2018
vorgeschlagen? Ich erinnere mich dunkel, dass ich min. mit einer
FSFE-Person dazu in Kontakt war... es lief aber eher darauf hinaus,
sowas zu mieten anstatt es selbst zu hosten.

Ein FSFE-Matrix-Account wäre jedenfalls für mich ein echter Mehrwert
(wobei dieser daran hinge, dass Riot endlich Multi-Accounts unterstützt,
was aber wohl erst mit dem Nachfolger RiotX kommen wird [1]). Muss ja
nicht heißen, dass man den XMPP-Service der FSFE einstellt, auch da gibt
es sicher einen "harten Kern", der XMPP bevorzugt (ohne die Diskussion
dazu wieder aufnehmen zu wollen).

Allerdings denke ich nicht, dass der Umstieg von Mail auf Chat
irgendetwas am gegenseitigen Umgang ändert (und fände es
arbeitsorganisatorisch fatal, Mail durch Instant Messenger zu ersetzen).
In beiden Medien können gehörig die Fetzen fliegen und der Umstand, dass
man gefühlt "unmittelbarer" kommuniziert, kann die Stimmung in einem
Chat meiner Meinung nach krasser aufheitzen als eine Mail, wo die
"asynchronere" Kommunikation eher noch dafür sorgt, sich gegenseitig
"ausreden" zu lassen.

Deswegen...

> Am 07.10.19 um 09:22 schrieb Kristian Rink:
>> Meta-Diskussionen wie diese sind es, die in meinem Umfeld Menschen
>> immer mehr "weg" von Werkzeugen wie E-Mail und hin zu proprietären
>> Kanälen und Messengern wie Slack, Discord, ... treiben - oder dazu
>> bringen, sich schlicht nicht (mehr) einzubringen. Schade drum.

...denke ich auch nicht, dass unterschiedliche
Mailinglisten-Antwort-Philosophien Grund dafür sind, dass Menschen weg
von E-Mail hin zu Chat-Walled Gardens ziehen. Dahinter steckt pure (wenn
auch mit entsprechender Werbemacht induzierte) Bequemlichkeit seitens
der User und seitens IT-Administrationen eine (leider nachvollziehbare)
Unlust, noch irgendetwas selbst zu hosten, denn das macht bei Problemen
nur schlaflose Nächte, deswegen wird ausgelagert, was nur geht und wenn
die halbe Belegschaft eh schon ihre "Schatten-IT" via Slack-Webapp
betreibt, hat man 'ne Menge Ärger vom Tisch, wenn man solche Services
zum offiziellen Standard erhebt. Ein Datenschutz, der dem Recht gerecht
wird, aber unterm Strich nicht den Menschen, ist dann der Sargnagel für
jede digitale Autonomie, denn mit einem vernünftigen Datenschutzanspruch
wären freie, föderale Alternativen wie Mail und Matrix, betrieben in
eigener Infrastruktur, alternativlos.

Kurzum: Wir haben noch unendlich viel Bildungsarbeit vor uns, bevor der
Wahnsinn [1] ansatzweise ein Ende nimmt und bis dahin müssen wir wohl
leider viele langsame, qualvolle Erstickungstode sterben.

Gruß
Roland

[1]
https://github.com/vector-im/riot-android/issues/120#issuecomment-534873716
[2]
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Messenger-Signal-fuer-EU-Abgeordnete-untersagt-4547528.html
- und damit meine ich den Wahnsinn, Signal als ernsthafte Alternative zu
WhatsApp vorzuschlagen.
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