FSFE-Matrix-Server (war: zu OT ... - jetzt wieder on topic Kommunikation in FOSS :-))

Florian Snow floriansnow at fsfe.org
Di Nov 5 06:46:30 UTC 2019


Hallo Christian,


Christian Imhorst <christian.imhorst at fsfe.org> writes:
> Und die Nutzer*innen müssen daraus ja kein entweder/oder machen. Sie
> können einen anderen Messenger ja neben WhatsApp nutzen.

Damit habe ich seit einiger Zeit gute Erfahrung.  Früher auf dem PC war
es so, dass viele Leute nicht bereit waren, einen zweiten Messenger zu
verwenden.  Und Multi-Protokoll-Messenger wollten sie nicht, weil die
nicht alle Emojis (damals noch Smileys genannt) unterstützen.  Die
meisten Handys, die ich sehe, sind so mit Apps vollgestopft, dass es den
Nutzern oft egal ist, noch Conversations oder so zu installieren, zumal
sie oft ohnehin schon mehrere Messenger haben (zumindest in meinem
Umfeld).  Einziger Haken war bisher als ich mal Signal zum Testen
installiert habe, hat die App natürlich "freundlicherweise" gleich alle
meine Kontakte angeschrieben und dann haben sofort die ersten begonnen,
Conversations wieder zu löschen.

Das witztige ist, dass ich bei beiden Diskussionen, damals auf dem PC
(so gegen 1998-2000 schätze ich) wie auch heute auf dem Telefon, schon
auf XMPP gesetzt habe.  Ich denke mit besseren Clients auf Windows, Mac
(wobei, da gab es was, war aber eventuell unfrei) und iOS hätte man da
eine gute Chance, nochmal eine lange Zeit weitermachen zu können.

Rocketchat überzeugt mich jedenfalls nicht.  Das funktioniert so naja
und wenn man sich die technische Seite anschaut, sieht man Pfusch (drei
APIs, von denen keine das ganze Featureset unterstützt).  Matrix hab ich
mal ausprobiert und finde die Idee mit den Bridges gut.  Aber die hat
schon damals bei XMPP nicht gut funktioniert und auch jetzt hat es sich
hakelig angefühlt.  Wenn man keine Bridges hat, ist die Frage, wodurch
Matrix sich auszeichnet (das ist eine ernste Frage).

Was Matrix als Teil der FSFE-Infrastruktur anbelangt, ist das
schwierig.  Wir haben jetzt ein System-Hackers-Team, das zwar gewachsen
ist, aber trotzdem gerade so alle vorhandenen Dienste abdecken kann.
Wenn wir sowas offiziell anbieten, werden da ja gewisse Erwartungen an
die Erreichbarkeit geweckt und es ist nicht so ganz einfach das
umzusetzen.  Vor allem wird man ja auch nicht einfach XMPP wegfallen
lassen wollen.  Prinzipiell machen wir aber vieles, so lange sich
Freiwillige finden, die das verwalten, aber ich weiß nicht, ob das bei
so einem Dienst, der das Potential hat, sehr zentral wichtig zu sein,
sinnvoll ist und ob es überhaupt genug Personen gibt, die das auch
langfristig betreuen wollen.

Happy hacking!
Florian


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