Re: "digitale Mündigkeit"

Christian Imhorst christian.imhorst at fsfe.org
Mo Nov 4 11:16:04 UTC 2019


Hallo Roland,


Am 4. November 2019 00:41:04 MEZ schrieb Roland Hummel <roland.hummel at student.hu-berlin.de>:
>Der Punkt, den ich nicht verstehe (ich habe aber auch nie WA genutzt):
>Warum sollten Menschen, die WhatsApp nicht mehr nutzen wollen und der
>Meinung sind, sie kommen mit einer Alternative nicht klar (bzw. wollen
>zu dieser niemanden überzeugen), nicht auch alternativ eine SMS
>schicken?

Weil SMS mWn nach keinen Gruppen-Chat haben, über den man den Sportverein, die Gruppe mit Eltern aus dem Kindergarten, die Familien-Gruppe etc. managen kann, bzw. wäre das aufwendiger.

Zu Alternativen von WhatsApp überzeugen: Ich nutze auch kein WA und Menschen zu Alternativen wie Signal zu überzeugen klappt sehr begrenzt. Manche Menschen sind aufgeschlossen, andere bleiben lieber in ihrem gewohnten Umfeld bei WhatsApp und wundern oder ärgern sich, oder es ist ihnen egal, dass der Sonderling nicht mitmachen will bei der Kindergeburtstagsgruppe der Grundschulklasse, dem Eltern-Chat etc. WhatsApp hat ein hohes Maß von einem Vendor-Lockin geschaffen und damit sind wir bei:

>"Zwang"? Oder steckt dahinter schlicht "fear of missing out"?

Letzteres mag auch sein, aber WA hat den Zwang zum Vendor-Lockin nochmal gegenüber Facebook gesteigert: Früher hieß es noch: " Achja, kannst du ja nicht wissen, du bist ja nicht bei Facebook". Heute heißt es: "Selbst schuld, wenn du nicht weißt, was bei deinen Kindern in Kindergarten/Schule/Sportverein oder in deinem Freundeskreis so geht. Installier dir einfach WhatsApp, hat doch eh schon jeder."

Viele Grüße
Christian


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