Kundigung [Legal Team] leaving FSFE's legal team

Christian Imhorst Christian.Imhorst at posteo.de
So Mär 31 08:33:19 UTC 2019


Hallo Florian,

Am 29.03.19 um 16:41 schrieb Florian Snow:
> Ich finde da spielen verschiedene Dinge eine Rolle. Wir sind vollkommen
> beisammen, dass man Dinge nicht verheimlichen sollte. Die Frage ist
> aber wie genau man damit umgeht.  Der eine Punkt ist eine Frage der
> Privatssphäre des Aussteigers.  Ich finde derjenige hat das Recht zu
> entscheiden, in welcher Öffentlichkeit das diskutiert wird.  In diesem
> Fall hat derjenige sich an verschiedene interne Mailinglisten gewendet.

ich bin bei dir, dass Privatsphäre ein schützenswertes Gut ist. Wenn ich 
aber etwas an verschiedene Mailinglisten schreibe, egal wie "intern" sie 
sind, ist diese E-Mail nicht mehr privat. Beinhaltet sie dann noch 
grundsätzliche Kritik, wird diese E-Mail eine größere Öffentlichkeit 
erreichen.

Es ist etwas anderes, wenn man einen engen Kreis an Personen anschreibt. 
Dann sollte es von den Verantwortlichen einen bewussten und 
transparenten Umgang mit der Kritik geben, d.h. die Punkte ansprechen 
und sagen, was daran ist, oder auch nicht. So wie du das gemacht hast, 
wäre ein offener Umgang im Vorfeld gut gewesen.

Warum wurde die E-Mail an weitere Listen durchgestochen? Weil der 
Whistleblower befürchtet, dass mit der in seinen Augen berechtigten 
Kritik nicht transparent umgegangen wird, dass sie evtl. unter den 
Teppich gekehrt wird.

Am 29.03.19 um 16:41 schrieb Florian Snow:
> Einfach nur eine private Mail weiterleiten finde ich nicht
> gut.  Als Minimum sollte man den Missstand benennen, den man aufzudecken
> gedenkt.

Ja, da hast du recht, bei unserem Whistleblower ist noch 
Verbesserungspotential vorhanden.

Am 29.03.19 um 16:41 schrieb Florian Snow:
> Wo würdest du das noch gerne
> weiterhin sehen.  Es gab ein Mailing dazu und eine Pressemitteilung (die
> leider nicht ganz ideal war, das weiß ich).  Wir sind für Vorschläge
> offen.

Die FSFE zeigt sich in vielen Punkten transparent, in einigen dann aber 
wieder verschlossen. Z.B. im aktuellen Fall der EU Copyright Directive 
wird behauptet, dass wir mit Vertretern in Brüssel gesprochen haben und 
Zusagen erhalten haben. Wer hat mit wem Gesprochen? Wann? Warum? In 
welchem Kontext? Was für Zusagen haben wir erhalten? Hier und bei 
unseren anderen Projekten wünsche ich mir mehr zeitnahe Transparenz, 
mehr regelmäßige, detaillierte (monatlich oder vierteljährlich) Berichte 
über unsere aktuelle Arbeit und mehr Kommunikation mit uns Supportern, 
Sympathisanten und Freiwilligen. Das wäre natürlich auf allen 
öffentlichen Mailinglisten schön, sollte aber zumindest auf der 
englischsprachigen Discussion-Mailinglist stattfinden.

Die FSFE ist schließlich eine Organisation von Freiwilligen, die sich 
für Freie Software und Offene Standards einsetzen. Ohne uns wäre ein GA 
mit Präsident und Vize-Präsident, ein Legal Team etc. ein bloßer 
Selbstzweck. Unser Zweck muss aber die Aufklärung sein, was Freie 
Software ist, warum das Konzept entwickelt wurde und dass Freie Software 
immer die Freie Rede mitmeint.

Viele Grüße
Christian Imhorst


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